Typische Symptome von Virusinfektionen sind mosaikartige oder ringfleckige Muster auf den Blättern, Gelbwerden des Laubes oder der Blattadern, Verkümmerung, vorzeitiges Absterben, Missbildungen und Wachstumsstörungen.
Heute weiß man, dass die Viruserkrankungen bei Pflanzen wie bei Mensch oder Tier ansteckend sind. Übertragen werden sie von Blattläusen, Wanzen oder Spinnmilben. Deshalb werden vor allem diese Überträgerorganismen bekämpft, um den Pflanzenkrankheiten entgegen zu wirken.
Blattrollkrankheit: Das Blattroll-Virus ist verantwortlich dafür, das sich die Blätter der Pflanzen, vor allem im unteren Bereich kräuseln. Später färben sie sich gelb. Dadurch können die Pflanzen nicht mehr optimal die Fotosynthese durchführen. Der Ertrag kann bis zu 80 % zurückgehen. Überträger des Blattroll-Virus ist z. B. die Pfirsichblattlaus.
Gelbmosaikkrankheit: Das Virus der Gelbmosaikkrankheit bei Wintergerste wird durch einen Pilz übertragen. Wird eine Pflanze von virusinfizierten Pilzen befallen, werden beide in der Pflanze vermehrt. Auf den Feldern sieht man dann nesterartige bis großflächige Vergilbungen. Über die Pilzsporen gelangen die Viren wieder in den Boden zurück, können so neue Pilze infizieren und neue Kulturen verseuchen. Der Ertrag geht zurück.
Von Bakterien verursachte Pflanzenkrankheiten zeigen Merkmale wie Fäule, Blattflecken, das Welken von Blättern und Stängeln, Krebsgeschwülste, sowie Trockenfäule von Blättern und Zweigen.
Unter den Bakterien haben sich einige Arten auf bestimme Pflanzen spezialisiert. So rufen spezielle Bakterien die Fettfleckenkrankheit an Bohnen oder die Bakterienwelke an Tomaten hervor. Es sind in Deutschland keine chemischen Mittel gegen Bakterienkrankheiten zugelassen. Daher kann man solchen Erkrankungen nur vorbeugen, indem man gesundes Saatgut, wenig anfällige Sorten auswählt und die Pflanzen richtig pflegt.
Nassfäule: Die Nassfäule der Kartoffelknolle wird durch Bakterien verursacht. Sie verwandeln die Knolle in eine breiig faule und übel riechende Masse. Die Nassfäule greift rasch um sich und kann in wenigen Tagen Zentner von Kartoffelknollen vernichten. Deshalb müssen kranke Knollen schnell aussortiert werden.
Feuerbrand: Durch diese Bakterienkrankheit werden u. a. Birne, Apfel, Quitte, Weißdorn, Eberesche, Feuerdorn und Zwergmispel befallen. Sind Blüten und Blätter befallen, welken und verfärben sie sich dunkelbraun bis schwarz, sterben ab und trocknen ein. Wenn Rindenpartien betroffen sind, reißen diese oft ein und sind rötlich oder braun verfärbt. Folge: die Pflanzen sterben vollständig ab.
Überträger der Bakterien sind Insekten oder Vögel, die diese im Frühjahr auf Triebspitzen und Blüten der Pflanzen ablegen.
Feuerbrand ist meldepflichtig! Das nächste Pflanzenschutzamt muss sofort verständigt werden, wenn Feuerbrand aufgetreten ist. Da es keine Gegenmaßnahmen gibt (nur vorbeugende Maßnahmen) wird oft die Rodung der Bäume angeordnet.
Zu den bekannten Pilzkrankheiten an Pflanzen gehören u. a. die Kraut- und Knollenfäule (z. B. Kartoffeln), Mehltau (z. B bei Apfelbäumen, Wein), Schwarzrost (z. B. Getreide), Blattfleckenkrankheit (Kulturpflanzen) und Wurzel- und Stängelfäule an Zierpflanzen.
Kraut- und Knollenfäule: Der Pilz Phytophthora infestans befällt vorwiegend bei feucht-warmem Wetter Kartoffeln und führt zu deren Fäule. Diese Pilzkrankheit zerstört das Kraut, wodurch es abstirbt und damit das Knollenwachstum zum Stillstand bringt. Der Pilz kann auch die Knollen befallen, indem er sich entweder weiter innerhalb der Pflanze ausbreitet und bis in die Knolle vordringt oder aber Pilzsporen vom Laub oder durch Regen auf den Boden gelangen und dann von außen an die Knolle gelangen. Das Kartoffellaub bekommt grau-grüne, später dunkelbraune Flecken. Auf der Blattunterseite bildet sich ein weißer Pilzrasen. Die Blätter vertrocknen oder verfaulen. Der Schaden zeigt sich in einer Verhärtung und Verbräunung des Kartoffelmarks, deshalb spricht man auch von der „Trockenfäule“.
Im Mittelalter führte diese Pilzerkrankung, auch Erdäpfelpest, Faulseuche oder Kartoffel-Influenza genannt, zu Hungerepidemien. Eine große Hungerepidemie war beispielsweise 1840 in Irland, weil ganze Ernten durch die Kraut- und Knollenfäule vernichtet wurden.
Der gleiche Pilz verursacht auch die verherrende Kraut- und Braunfäule an Tomaten. Deshalb werden Kartoffeln und Tomaten nie direkt nebeneinander angepflanzt.
Stand: 2010
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