Ab einem bestimmten Lebensalter (ca. ab dem 35. Lebensjahr) beginnt der altersbedingte Abbau der Knochensubstanz. Im Normalfall geschieht das sehr langsam und unbemerkt. Von Osteoporose (Knochenschwund) spricht man, wenn dieser Knochenabbau unverhältnismäßig schnell fortschreitet, die Knochen porös werden und ein relativ hohes Knochenbruchrisiko besteht. Typische Bruchstellen sind die Wirbelsäule, die Hüfte oder das Handgelenk.
Nicht selten kommt es zu Brüchen, ohne das äußere Einflüsse vorlagen.
Symptome sind dann u.a. Knochenschmerzen, die besonders im Rücken auftreten und es kommt im weiteren Verlauf zu einem Rückgang der Körpergröße und zu Knochenverformungen (Buckel).
Dieser Knochenschwund trifft vor allem Frauen. Das weibliche Hormon Östrogen schützt Frauen im gebärfähigen Alter vor einem Knochenabbau. Das hängt damit zusammen, dass die Östrogene die Aufnahme von Calcium in den Knochen steuern und Calcium der wesentlichste Knochenbaustein ist. Allerdings lässt in den Wechseljahren die Funktion der Eierstöcke (dort wird dieses Hormon gebildet) nach. Die Folge ist ein Sinken des Östrogenspiegels und der altersbedingte Knochenabbau wird beschleunigt. Nach dem sechzigsten Lebensjahr leidet ca. jede dritte Frau unter einer Osteoporose. Jedoch können auch junge Frauen an einer Osteoporose erkranken, z.B. nach Entfernung der Eierstöcke.
Bei Männern tritt Osteoporose erst zu einem späteren Zeitpunkt auf. Das hängt damit zusammen, dass das männliche Hormon Testosteron eine ähnliche Schutzfunktion hat wie das weibliche Östrogen. Bei Männern bildet sich die Hormonproduktion aber erst später und sehr viel langsamer zurück, denn sie haben keine klassischen Wechseljahre. Daher tritt Osteoporose bei Männern meist erst ab etwa dem siebzigsten Lebensjahr auf.
Osteoporose (man spricht in diesem Fall von der sekundären Osteoporose) kann aber auch durch falsche bzw. mangelhafte Ernährung, durch Bewegungsmangel, durch Alkoholismus, durch verschiedene Erkrankungen (Tumore, Diabetes mellitus) oder aber durch Langzeitbehandlungen mit bestimmten Medikamenten (z.B. Kortikoide) ausgelöst werden.
Bewegung hat eine wichtige vorbeugende Funktion, denn Bewegung festigt und trainiert nicht nur die Muskulatur, sondern auch die Knochenstruktur. Eine vorbeugende Funktion hat auch eine richtige und gesunde Ernährung. Sie muss Calcium- und Vitamin D-reich sein. Man sollte täglich ca. 800-1000 mg Calcium aufnehmen (z.B. Milchprodukten, Calciumbrausetabletten oder Trinkampullen). Außerdem sollte man phosphathaltige Fertiggerichte meiden, denn Phosphat bindet Calcium und der Blutcalciumgehalt nimmt ab.
Stand: 2010
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