- Lexikon
- Biologie
- 2 Äußerer und innerer Bau von Organismen
- 2.9 Hohltiere
- 2.9.0 Überblick
- Ohrenqualle, Generationswechsel
Die Quallen, die wissenschaftlich auch Medusen genannt werden, gehören ebenso wie die Polypen zu den Hohltieren. Da Hohltiere keine Wirbelsäule bzw. kein Innenskelett besitzen, werden sie den Wirbellosen zugeordnet.
Die Ohrenqualle (Aurelia aurita) lebt in den Ozeanen und z. B. in der Ostsee. Sie hat ihren Namen von den auffälligen ohrenförmigen Geschlechtsorganen, die man im fast durchsichtigen Tier gut erkennen kann. Ihr Durchmesser beträgt etwa 40 cm.
Der innere Bau ist dem Süßwasserpolypen sehr ähnlich. Die schirmartige Körperform gleicht einem umgestülpten Teller, an dessen Grund vier Fangarme die Mundöffnung umgeben. Der Rand des gallertartigen Schirms ist mit zahlreichen kurzen Fangarmen besetzt.
Jeder hat sicherlich schon am Strand ein durchsichtiges, gallertartiges, totes Lebewesen gefunden. Dies sind Quallen. Sie bestehen zu 98 % aus Wasser und vertrocknen auf dem Lande sehr schnell.
Bau der Ohrenqualle (schematisch)
In der Fortpflanzung unterscheiden sich der Süßwasserpolyp und die Ohrenqualle wesentlich.
Die Ohrenquallen geben Eizellen und Samenzellen ins freie Wasser ab. Aus der befruchteten Eizelle entsteht eine frei bewegliche Larve, die sich am Meeresgrund anheftet und zu einem Polypen auswächst. Nach einigen Wochen schnürt sich der Polypenkörper ein. Er sieht dann aus wie ein Stapel Teller.
Aus jedem dieser „Teller“ entsteht durch Abtrennung eine winzige Ohrenqualle (ungeschlechtliche Fortpflanzung), die heranwächst. So entwickeln sich aus einem Polyp durch Teilung mehrere Quallen.
Die Ohrenqualle wechselt also von geschlechtlicher zu ungeschlechtlicher Fortpflanzung. Das nennt man Generationswechsel. Dabei ist die festsitzende Polypengeneration die ungeschlechtliche Generation und die quallenförmige, freischwimmende Medusengeneration die geschlechtliche Generation. Die Medusengeneration bildet die Geschlechtszellen aus.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
Ein Angebot von