Nobelpreisträger

Bekannt ist ALFRED NOBEL (1833 – 1896) heute eigentlich nur noch durch die Preise, die er in seinem Testament stiftete und die alljährlich an seinem Todestag an diejenigen vergeben werden, die „im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“. Das Preisgeld wird aus den Zinsen gezahlt, die NOBELS Vermögen einbringt. Als Erfinder des Dynamits, das in hohem Maß zur industriellen und technischen Erschließung Europas und Amerikas beigetragen hat, ist er dagegen nur wenigen bekannt.

ALFRED NOBEL (der Nachname wird auf der zweiten Silbe betont) hat es wie kaum ein anderer Industrieller vollbracht, sich im Gedächtnis der Nachwelt in Erinnerung zu halten. Geboren in Schweden und aufgewachsen in Russland, schuf er aus zwei Erfindungen, deren wichtigste das Dynamit ist, ein Firmenimperium, dessen Niederlassungen sich in der ganzen westlichen Welt befanden. (Durch die Erfindung des Dynamits wurde das bislang unkontrollierbare Nitroglycerin handhabbar gemacht.) An den Orten seiner größten Fabriken befanden sich Wohnsitze, in denen NOBEL Zeit seines Lebens an weiteren Erfindungen arbeitete. In einer Zeit ohne schnelle Massenkommunikation verzichtete NOBEL auf eine feste Firmenzentrale und reiste immer wieder um die Welt, um direkt vor Ort zu verhandeln. Wenn man NOBEL allerdings gefragt hätte, wo sich seine Heimat befand, hätte er wahrscheinlich Paris genannt, wo er über zwanzig Jahre lang lebte. Hier experimentierte er nicht nur, sondern fand auch Zugang zu literarischen Zirkeln, durch die er seiner zweiten Leidenschaft, der Literatur , frönen konnte. Die aus seinen Erfindungen resultierenden Konflikte mit der französischen Regierung zwangen ihn schließlich dazu, Paris wieder zu verlassen. Seine letzten Jahre verbrachte er im italienischen San Remo.

NOBELs Erfindungen waren nicht nur für friedliche Anwendungen gedacht. Von Anfang an entwickelte er auch militärische Anwendungen, deren Einsatz er in den Kriegen und Konflikten seiner Zeit miterleben konnte. Der Chemiker NOBEL konnte sein Gewissen kaum damit beruhigen, dass er für den eigentlichen Einsatz seiner Erfindungen (u. a. Dynamit in Stangenform mit Zündschnur) nicht verantwortlich war. NOBEL beruhigte sich und sein Gewissen daher durch Unterstützung der damaligen Friedensbewegungen. In seinem Testament verfügte der kinderlose A. NOBEL, dass sein Vermögen der Nobel-Stiftung zugeführt wird. Aus dem jährlichen Zinsertrag sollten „... Preise denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit größten Nutzen geleistet haben ...“. Der wichtigste Preis sollte der Friedensnobelpreis sein, einer von fünf Preisen, die ALFRED NOBEL in seinem Testament stiftete.

Bei der Vergabe der Nobelpreise gibt es einige bemerkenswerte Besonderheiten:
 –  Die Familie CURIE erhielt insgesamt 5 Nobelpreise für Physik und für Chemie:
  1903  MARIE und PIERRE CURIE für Physik
  1911  MARIE CURIE für Chemie
  1935  IRENE und FREDERIC JOLIOT-CURIE für Chemie
     
 –  Auch Väter und Söhne erhielten den Nobelpreis:
  1915  WILLIAM H. BRAGG für Physik und sein Sohn WILLIAM L. BRAGG, ebenfalls den für Physik
1922  NIELS BOHR für Physik und 1975 sein Sohn AAGE BOHR, ebenfalls für Physik
  1924  KARL SIEGBAHN für Physik und 1981 sein Sohn KAI SIEGBAHN, ebenfalls für Physik.
     
 –  Mehrere Forscher wurden zweimal mit dem Nobelpreis ausgezeichnet:
  MARIE CURIE 1903 für Physik und 1911 für Chemie
  JOHN BARDEEN 1956 und 1972 für Physik
  LINUS PAULING 1954 für Chemie und 1962 mit dem Friedensnobelpreis
  FREDERICK SANGER 1958 für Chemie und 1980 ebenfalls für Chemie


In Stockholm werden auch die Träger der „Alternativen Nobelpreise“ veröffentlicht. Dieser 1980 gestiftete Preis für besondere Leistungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes sowie der Lösung sozialer Probleme versteht sich ausdrücklich auch als Kritik an den traditionellen wissenschaftlichen Nobelpreisen, die in der Regel an etablierte Forscher aus westlichen Ländern und dabei vorzugsweise aus den USA vergeben werden. Der Alternative Nobelpreis wird am 9. Dezember in Stockholm, einen Tag vor der Verleihung der Nobelpreise, vergeben.
Mit dem 1980 erstmals vergebenen Preis sollen der Stiftung zufolge beispielhafte praktische Lösungsvorschläge für aktuelle Probleme gewürdigt werden.

Nachfolgend sind die Nobelpreisträger für Medizin/Physiologie und für Chemie seit 1901 lückenlos angegeben. Den Nobelpreis für Chemie erhielten auch bedeutende Physiker, z. B. ERNEST RUTHERFORD oder MARIE CURIE.
Den ersten Nobelpreis für Medizin/Physiologie erhielt der deutsche Arzt EMIL VON BEHRING (1854 – 1917) für die Entdeckung der Antikörper, die die Entwicklung von Impfstoffen gegen Diphtherie und Tetanus ermöglichten.

Jahr

Medizin/Physiologie

Chemie

1901 Emil von Behring
(1854 – 1917)

für seine Arbeiten über Serumtherapie und besonders für deren Anwendung gegen Diphtherie, mit denen er der medizinischen Wissenschaft neue Wege erschloss und dem Arzt eine erfolgreiche Waffe gegen Krankheit und Tod gegeben hat.
Jacobus Henricus van't Hoff
(1852 – 1911)
als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, den er sich durch die Entdeckung der Gesetze der chemischen Dynamik und des osmotischen Drucks in Lösungen erworben hat.
1902 Ronald Ross (1857 – 1932)
für seine Arbeiten über Malaria, durch die er nachwies, wie die Krankheit in den Organismus gelangt und damit den Grundstein legte für eine erfolgreiche Erforschung dieser Krankheit und ihrer Behandlungsmethoden.
Emil Fischer (1852 – 1919)
als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, den er sich durch seine synthetischen Arbeiten auf dem Gebiet der Zucker- und Puringruppen erworben hat.
1903 Niels Ryberg Finsen
(1860 – 1904)

in Anerkennung seines Beitrages zur Behandlung von Krankheiten, insbesondere von Lupus vulgaris (Tuberkulose der Haut), mittels konzentrierter Lichtstrahlen, durch welchen er der medizinischen Wissenschaft einen neuen Weg erschloss.
Svante August Arrhenius (1859 – 1927)
als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, den er sich durch seine Theorie über die elektrolytische Dissoziation um die Entwicklung der Chemie erworben hat.
1904 Iwan Petrowitsch Pawlow (1849 – 1936)
in Anerkennung seiner Arbeiten über die Physiologie der Verdauung, die das Wissen über wesentliche Aspekte dieses Bereiches verbessert und erweitert hat.
William Ramsay
(1852 – 1916)

als Anerkennung des Verdienstes, den er sich durch die Entdeckung der indifferenten gasförmigen Grundstoffe in der Luft und die Bestimmung ihres Platzes im periodischen System erworben hat.
1905 Robert Koch
(1843 – 1910)

für seine Untersuchungen und Entdeckungen auf dem Gebiet der Tuberkulose.
Adolf Ritter von Bayer (1835 – 1917)
als Anerkennung des Verdienstes, den er sich um die Entwicklung der organischen Chemie und der chemischen Industrie durch seine Arbeiten über die organischen Farbstoffe und die hydroaromatischen Verbindungen erworben hat.
1906 Camillo Golgi (1844 – 1926) und
Santiago Ramón y Cajal (1852 – 1934)
in Anerkennung ihrer Arbeiten über die Struktur des Nervensystems.
Henri Moissan (1852 – 1907)
als Anerkennung des großen Verdienstes, den er sich durch seine Untersuchung und Isolierung des Elements Fluor sowie durch die Einführung des nach ihm benannten elektrischen Ofens im Dienst der Wissenschaft erworben hat.
1907 Charles Louis Alphonse Laveran (1845 – 1922)
in Anerkennung seiner Arbeiten über die Bedeutung der Protozoen als Krankheitserreger.
Eduard Buchner
(1860 – 1917)

für seine biochemischen Untersuchungen und die Entdeckung der zellfreien Gärung.
1908 Ilja Iljitsch Metschnikow (1845 – 1916) und
Paul Ehrlich (1854 – 1915)
als Anerkennung ihrer Arbeiten über die Immunität.
Ernest Rutherford
(1871 – 1937)

für seine Untersuchungen über den Zerfall der Elemente und die Chemie der radioaktiven Stoffe.
1909 Emil Theodor Kocher
(1841 – 1917)

für seine Arbeiten über die Physiologie, Pathologie und Chirurgie der Schilddrüse.
Wilhelm Ostwald
(1853 – 1932)

als Anerkennung für seine Arbeiten über die Katalyse sowie für seine grundlegenden Untersuchungen über chemische Gleichgewichtsverhältnisse und Reaktionsgeschwindigkeiten.
1910 Albrecht Kossel
(1853 – 1927)

in Anerkennung des Beitrages, den seine Arbeiten über Eiweißstoffe einschließlich der Nucleine für unsere Kenntnisse der Chemie der Zelle geleistet haben.
Otto Wallach (1847 – 1931)
als Anerkennung des Verdienstes, den er sich um die Entwicklung der organischen Chemie und der chemischen Industrie durch seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der alicyklischen Verbindungen erworben hat.
1911 Allvar Gullstrand
(1862 – 1930)

für seine Arbeiten über die Dioptrik des Auges.
Marie Curie (1867 – 1934)
als Anerkennung des Verdienstes, den sie sich um die Entwicklung der Chemie erworben hat durch die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium, durch die Charakterisierung des Radiums und dessen Isolierung im metallischen Zustand und durch ihre Untersuchungen über die Natur und die chemischen Verbindungen dieses wichtigen Elements.
1912 Alexis Carrel (1873 – 1944)
als Anerkennung seiner Arbeiten über die Gefäßnaht sowie über Gefäß- und Organtransplantationen.
Viktor Grignard
(1871 – 1935)

für das von ihm aufgefundene sogenannte Grignard'sche Reagenz, das in den letzten Jahren in hohem Grad den Fortschritt der organischen Chemie gefördert hat.
Paul Sabatier (1854 – 1941)
für seine Methode, organische Verbindungen bei Gegenwart fein verteilter Metalle zu hydrieren, wodurch der Fortschritt der organischen Chemie in den letzten Jahren in hohem Grade gefördert worden ist.
1913 Charles Robert Richet
(1850 – 1935)

für seine Arbeiten über Anaphylaxie.
Alfred Werner (1866 – 1919)
aufgrund seiner Arbeiten über die Bindungsverhältnisse der Atome im Molekül, wodurch er ältere Forschungsgebiete geklärt und neue erschlossen hat, insbesondere im Bereich der anorganischen Chemie.
1914 Robert Bárány (1876 – 1936)
für seine Arbeiten über Physiologie und Pathologie des Vestibularapparates.
Theodore William Richards (1868 – 1928)
als Anerkennung seiner genauen Bestimmungen des Atomgewichts von zahlreichen chemischen Elementen.
1915 nicht verliehen Richard Willstätter
(1872 – 1942)

für seine Untersuchungen der Farbstoffe im Pflanzenreich, vor allem des Chlorophylls.
1916 nicht verliehen nicht verliehen
1917 nicht verliehen nicht verliehen
1918 nicht verliehen Fritz Haber (1868 – 1934)
für die Synthese von Ammoniak aus dessen Elementen.
1919 Jules Bordet (1870 – 1961)
als Anerkennung seiner Arbeiten über die Immunität.
nicht verliehen
1920 August Krogh (1874 – 1949)
für die Entdeckung des kapillarmotorischen Regulationsmechanismus.
Walther Nernst (1864 – 1941)
als Anerkennung für seine thermochemischen Arbeiten.
1921 nicht verliehen Frederick Soddy
(1877 – 1956)

für seine Beiträge zur Kenntnis der Chemie der radioaktiven Stoffe und seine Untersuchungen über das Vorkommen und die Natur der Isotope.
1922 Archibald Vivian Hill
(1886 – 1977)

für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der Wärmeerzeugung der Muskeln.
Otto Fritz Meyerhof
(1884 – 1951)

für seine Entdeckungen des Verhältnisses zwischen Sauerstoffverbrauch und Milchsäureproduktion im Muskel.
Francis William Aston
(1877 – 1945)

für seine Entdeckung einer großen Zahl von Isotopen in mehreren nichtradioaktiven Elementen mithilfe seines Massenspektrografen sowie für seine Entdeckung des sogenannten Gesetzes der Ganzzahligkeit.
1923 Frederick Grant Banting (1891 – 1941) und John James Richard Macleod (1876 – 1935)
für die Entdeckung des Insulins.
Fritz Pregl (1869 – 1930)
für die von ihm entwickelte Mikroanalyse organischer Substanzen.
1924 Willem Einthoven
(1860 – 1927)

für seine Entdeckung des Mechanismus des Elektrokardiogramms.
nicht verliehen
1925 nicht verliehen Richard Zsigmondy
(1865 – 1929)

für die Aufklärung der heterogenen Natur kolloidaler Lösungen sowie für die dabei angewandten Methoden, die grundlegend für die moderne Kolloidchemie sind.
1926 Johannes Fibiger
(1867 – 1928)

für seine Entdeckung des Spiropterakarzinoms.
Theodor Svedberg
(1884 – 1971)

für seine Arbeiten über disperse Systeme.
1927 Julius Wagner von Jauregg (1857 – 1940)
für die Entdeckung der therapeutischen Wirkung der Malariaimpfung bei der Behandlung von progressiver Paralyse.
Heinrich Wieland
(1877 – 1957)

für seine Forschungen über die Zusammensetzung der Gallensäure und verwandter Substanzen.
1928 Charles Jules Henri Nicolle (1866 – 1936)
für seine Arbeiten über Flecktyphus.
Adolf Windaus (1876 – 1959)
für seine Verdienstes um die Erforschung des Aufbaus der Sterine und ihres Zusammenhanges mit den Vitaminen.
1929 Christiaan Eijkman
(1858 – 1930)

für seine Entdeckung des antineuritischen Vitamins.
Frederick Gowland Hopkins (1861 – 1947)
für die Entdeckung der wachstumsfördernden Vitamine.
Arthur Harden (1865 – 1940) und Hans von Euler-Chelpin (1873 – 1964)
für ihre Forschung über die Zuckervergärung und der Anteil der Enzyme an diesem Vorgang.
1930 Karl Landsteiner
(1868 – 1943)

für die Entdeckung der Blutgruppen des Menschen.
Hans Fischer (1881 – 1945)
für seine Arbeiten über den strukturellen Aufbau der Blut- und Pflanzenfarbstoffe und für die Synthese des Hämins.
1931 Otto Heinrich Warburg
(1883 – 1970)

für die Entdeckung der Natur und der Funktion des Atmungsferments.
Carl Bosch (1874 – 1940) und Friedrich Bergius (1884 – 1949)
für ihre Verdienste um die Entdeckung und Entwicklung der chemischen Hochdruckverfahren.
1932 Charles Scott Sherrington (1857 – 1952) und
Edgar Douglas Adrian (1889 – 1977)
für ihre Entdeckungen auf den Gebiet der Funktionen der Neuronen.
Irving Langmuir
(1881 – 1957)

für seine Entdeckungen und Forschungen im Bereich der Oberflächenchemie.
1933 Thomas Hunt Morgan
(1866 – 1945)

für seine Entdeckungen über die Bedeutung der Chromosomen als Träger der Vererbung.
nicht verliehen
1934 George Hoyt Whipple
(1878 – 1976),
George R. Minot (1885 – 1950)
und
William P. Murphy (1892 – 1987)

für ihre Lebertherapie gegen Anämie.
Harold Clayton Urey
(1893 – 1981)

für seine Entdeckung des schweren Wasserstoffs.
1935 Hans Spemann
(1869 – 1941)

für die Entdeckung des Organisator-Effekts im embryonalen Entwicklungsstadium.
Frédéric Joliot-Curie
(1900 – 1958)
und
Irène Joliot-Curie
(1897 – 1956)

für ihre gemeinsam durchgeführten Synthesen von neuen radioaktiven Elementen.
1936 Henry Hallett Dale (1875 – 1968) und
Otto Loewi (1873 – 1961)

für ihre Entdeckungen bei der chemischen Übertragung der Nervenimpulse.
Peter Debye (1884 – 1966)
für seine Studien zur Molekülstruktur und zu Dipolmomenten sowie der Bestimmung von Molekülstrukturen mithilfe der Beugung von Röntgenstrahlen und an Elektronen in Gasen.
1937 Albert Szent-Györgyi von Nagyrapolt (1893 – 1986)
für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der biologischen Verbrennungsprozesse, besonders in Beziehung auf das Vitamin C und die Katalyse der Fumarsäure.
Walter Norman Haworth (1883 – 1950)
für seine Forschungen über Kohlehydrate und Vitamin C.
Paul Karrer (1889 – 1971)
für seine Forschungen über die Carotinoide und Flavine sowie über die Vitamine A und B2.
1938 Cornelius Heymans
(1892 – 1968)

für die Entdeckung der Rolle des Sinus- und Aortenmechanismus bei der Atemregulierung.
Richard Kuhn (1900 – 1967)
für seine Arbeiten über Carotinoide und Vitamine.
1939 Gerhard Domagk
(1895 – 1964)

für die Entdeckung der antibakteriellen Wirkung des Prontosil.
Adolf Friedrich Johann
Butenandt (1903 – 1995)

für seine Arbeiten über Sexualhormone.
Leopold Ruzicka
(1887 – 1976)

für seine Arbeiten an Polymethylenen und höheren Terpenen.
1940 nicht verliehen nicht verliehen
1941 nicht verliehen nicht verliehen
1942 nicht verliehen nicht verliehen
1943 Henrik Dam (1895 – 1976)
für die Entdeckung des Vitamin K.
Edward Albert Doisy
(1893 – 1986)

für seine Entdeckung der chemische Natur des Vitamin K.
George de Hevesy
(1885 – 1966)

für seine Arbeiten über die Anwendung der Isotope als Indikatoren bei der Erforschung chemischer Prozesse.
1944 Joseph Erlanger (1874 – 1965) und
Herbert Spencer Gasser
(1888 – 1963)

für ihre Entdeckung über die hochdifferenzierten Funktionen der einzelnen Nervenfasern.
Otto Hahn (1879 – 1968)
für seine Entdeckung der Kernspaltung von Atomen.
1945 Alexander Fleming
(1881 – 1955),
Ernst Boris Chain (1906 – 1979)
und
Howard Walter Florey (1898 – 1968)

für die Entdeckung des Penicillins und seiner Heilwirkung bei verschiedenen Infektionskrankheiten.
Artturi Ilmari Virtanen
(1895 – 1973)

für seine Untersuchungen und Entdeckungen auf dem Gebiet der Agrikultur- und Nahrungsmittelindustrie, insbesondere für seine Methode der Konservierung von Futtermitteln und Futterpflanzen.
1946 Hermann Joseph Muller (1890 – 1967)
für die Entdeckung, dass Mutationen mithilfe von Röntgenstrahlen hervorgerufen werden können.
James Sumner (1887 – 1955)
für seine Entdeckung der Kristallisierbarkeit von Enzymen.
John Howard Northrop
(1891 – 1987)
und
Wendell Meredith Stanley (1904 – 1971)

für ihre Darstellung von Enzymen und Virus-Proteinen in reiner Form.
1947 Carl Ferdinand Cori (1896 – 1984) und
Gerty Theresa Cori (1896 – 1957)

für ihre Entdeckung des Verlaufs des katalytischen Glykogen-Stoffwechsels.
Bernardo Alberto Houssay (1887-1971)
für seine Entdeckung der Bedeutung der Hormone des Hypophysenvorderlappens für den Zuckerstoffwechsel.
Robert Robinson
(1886 – 1975)

für seine Untersuchungen über biologisch wichtige Pflanzenprodukte, insbesondere Alkaloide.
1948 Paul Hermann Müller
(1899 – 1965)

für die Entdeckung der starken Wirkung von DDT als Kontaktgift gegen mehrere Arthropoden.
Arne Tiselius (1902 – 1971)
für seine Arbeiten über die Analyse mithilfe der Elektrophorese und Adsorption, insbesondere für seine Entdeckung über die komplexe Natur von Serum-Proteinen.
1949 Walter Rudolf Hess
(1881 – 1973)

für die Entdeckung der funktionalen Organisation des Zwischenhirns für die Koordination der Tätigkeit von inneren Organen.
Antonio Caetano de Abreu Freire Egas Moniz (1874 – 1955)
für die Entdeckung des therapeutischen Wertes der präfrontalen Leukotomie bei gewissen Psychosen.
William Francis Giauque
(1895 – 1982)

für seinen Beitrag zur chemischen Thermodynamik, insbesondere für seine Untersuchungen über stoffliche Eigenschaften bei extrem tiefen Temperaturen.
1950 Edward Calvin Kendall (1886 – 1972),
Tadeusz Reichstein (1897 – 1996)
und
Philip S. Hench (1896 – 1965)
für ihre Entdeckungen bei den Hormonen der Nebennierenrinde, ihrer Struktur und ihrer biologischen Wirkungen.
Otto Diels (1876 – 1954) und
Kurt Adler (1902 – 1958)
für ihre Entdeckung und Entwicklung der Dien-Synthese.
1951 Max Theiler (1899 – 1972)
für die Erforschung des Gelbfiebers und seiner Bekämpfung.
Edwin Mattison McMillan
(1907 – 1991)
und
Glenn Theodore Seaborg
(1912 – 1999)

für ihre Entdeckungen in der Chemie der Transurane.
1952 Selman Abraham Waksman (1888 – 1973)
für die Entdeckung des Streptomycins, des ersten Antibiotikums gegen die Tuberkulose.
Archer Martin (1910 – 2002) und
Richard Laurence Millington Synge (1914 – 1994)
für ihre Erfindung der Verteilungs-Chromatografie.
1953 Hans Adolf Krebs
(1900 – 1981)

für seine Entdeckung des Citronensäurezyklus.
Fritz Albert Lipmann
(1899 – 1986)

für seine Entdeckung des Koenzyms A und dessen Bedeutung für den Zwischenstoffwechsel.
Hermann Staudinger
(1881 – 1965)

für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie.
1954 John Franklin Enders
(1897 – 1985),
Thomas H. Weller (1915 – 2008)
und
Frederick Chapman Robbins (1916 – 2003)
für ihre Entdeckung der Fähigkeit des Poliomyelitis-Virus, in Kulturen verschiedener Gewebstypen zu wachsen.
Linus Pauling (1901 – 1994)
für seine Forschung über die Natur der chemischen Bindung und ihre Anwendung zur Aufhellung der Struktur komplexer Substanzen.
1955 Hugo Theorell (1903 – 1982)
für seine Entdeckungen über Natur und Wirkungsweise der Oxidationsenzyme.
Vincent du Vigneaud
(1901 – 1978)

für seine Untersuchungen der biochemisch bedeutsamen Schwefelverbindungen, besonders für die erste Synthese eines Polypeptidhormons.
1956 André Frederic Cournand (1895 – 1988),
Werner Forßmann (1904 – 1979)
und Dickinson Richards (1895 – 1973)
für ihre Entdeckungen zur Herzkatheterisierung und zu den pathologischen Veränderungen im Kreislaufsystem.
Cyril Norman Hinshelwood
(1897 – 1967)
und
Nikolai Semjonow (1896 – 1986)
für ihre Forschungen über die Mechanismen chemischer Reaktionen.
1957 Daniel Bovet (1907 – 1992)
für seine Entdeckungen über synthetische Verbindungen, die gewisse Substanzen im Körper wirksam werden lassen, und besonders deren Wirkung auf das Gefäßsystem und die Skelettmuskulatur.
Alexander Todd (1907 – 1997)
für seine Arbeiten über Nucleotide und Co-enzymnucleotide.
1958 George Wells Beadle
(1903 – 1989)
und
Edward Lawrie Tatum (1909 – 1975)

für ihre Entdeckung, dass die Gene wirksam werden, indem sie bestimmte chemische Vorgänge regulieren.
Joshua Lederberg (1925 – 2008)
für seine Entdeckungen über genetische Neukombinationen und die Organisation des genetischen Materials bei Bakterien.
Frederick Sanger (*1918)
für seine Arbeiten über die Struktur der Proteine, besonders des Insulins.
1959 Severo Ochoa (1905 – 1993) und
Arthur Kornberg (1918 – 2007)
für ihre Entdeckungen des Mechanismus in der biologischen Synthese der Ribonucleinsäure und der Desoxyribonucleinsäure.
Jaroslav Heyrovskÿ
(1890 – 1967)

für seine Entdeckung und Entwicklung der polarografischen Methoden der Analyse.
1960 Frank MacFarlane Burnet (1899 – 1985) und
Peter Brian Medawar (1915 – 1987)

für die Entdeckungen der erworbenen immunologischen Toleranz.
Willard Frank Libby
(1908 – 1980)

für seine Methode der Anwendung von Kohlenstoff-14 zur Altersbestimmung in Archäologie, Geologie, Geophysik und anderen Zweigen der Wissenschaft.
1961 Georg von Békésy
(1899 – 1972)

für seine Entdeckung im physikalischen Mechanismus der Erregungen in der Schnecke des Ohres.
Melvin Calvin (1911 – 1997)
für seine Forschungen über die Kohlensäure-Assimilation der Pflanzen.
1962 Francis Harry Compton Crick (1916 – 2004),
James Dewey Watson (*1928) und
Maurice Hugh Frederick Wilkins (1916-2004)
für ihre Entdeckung über die Molekularstruktur der Nucleinsäuren und ihre Bedeutung für die Informationsübertragung in lebender Substanz.
Max Ferdinand Perutz (1914 – 2002) und
John Cowdery Kendrew
(1917 – 1997)

für ihre Studien über Strukturen der Globulinproteine.
1963 John Carew Eccles (1903 – 1997),
Alan Lloyd Hodgkin (1914 – 1998)
und
Andrew Fielding Huxley (*1917)

für ihre Entdeckung über den Ionen-Mechanismus, der sich bei der Erregung und Hemmung in den peripheren und zentralen Bereichen der Nervenzellmembran abspielt.
Karl Ziegler (1898 – 1973) und
Giulio Natta (1903 – 1979)
für ihre Entdeckungen auf dem Gebiet der Chemie und der Technologie der Hochpolymere. (Ziegler-Natta-Verfahren)
1964 Konrad Bloch (1912 – 2000) und
Feodor Konrad Lynen (1911 – 1979)

für ihre Entdeckung über den Mechanismus und die Regulation des Stoffwechsels von Cholesterin und Fettsäuren.
Dorothy Crowfoot Hodgkin (1910 – 1994)
für ihre Strukturbestimmung biologisch wichtiger Substanzen mit Röntgenstrahlen.
1965 François Jacob (*1920), André Lwoff (1902 – 1994) und Jacques Monod (1910 – 1976)
für ihre Entdeckung auf dem Gebiet der genetischen Kontrolle der Synthese von Enzymen und Viren.
Robert Burns Woodward (1917 – 1979)
für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Naturstoff-Synthesen.
1966 Francis Peyton Rous
(1879 – 1970)

für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der tumorerzeugenden Viren.
Charles Brenton Huggins (1901 – 1997)
für seine Entdeckung der Hormonbehandlung von Prostatakrebs.
Robert Sanderson Mulliken (1896 – 1986)
für seine grundlegenden Arbeiten über die chemischen Bindungen und die Elektronenstruktur der Moleküle mithilfe der Orbital-Methode.
1967 Ragnar Granit (1900 – 1991),
Haldan Keffer Hartline
(1903 – 1983)
und
George Wald (1906 – 1997)
für ihre Entdeckungen auf dem Gebiet der primären physiologischen und chemischen Sehvorgänge im Auge.
Manfred Eigen (*1927), Ronald Norrish (1897 – 1978) und
George Porter (1920 – 2002)
für ihre Untersuchungen von extrem schnellen chemischen Reaktionen, die durch Zerstörung des Gleichgewichts durch sehr kurze Energieimpulse ausgelöst werden.
1968 Robert W. Holley (1922 – 1993),
Har Gobind Khorana (*1922)
und
Marshall W. Nirenberg (*1927)
für ihre Interpretation des genetischen Codes und dessen Funktion bei Protein-Synthesen.
Lars Onsager (1903 – 1976)
für die Entdeckung der nach ihm benannten reziproken Beziehungen, die grundlegend für die Thermodynamik der irreversiblen Prozesse sind.
1969 Max Delbrück (1906 – 1981),
Alfred D. Hershey (1908 – 1997) und
Salvador E. Luria (1912 – 1991)
für ihre Entdeckungen betreffend den Vermehrungsmechanismus und die genetische Struktur von Viren.
Derek Harold Richard Barton (1918 – 1998) und Odd Hassel (1897 – 1981)
für ihre Arbeit an der Entwicklung des Konformationsbegriffes und dessen Anwendung in der Chemie.
1970 Bernard Katz (1911 – 2003),
Ulf Svante von Euler-Chelpin (1905 – 1983)
und
Julius Axelrod (1912 – 2004)
für ihre Entdeckungen der Signalsubstanzen in den Kontaktorganen der Nervenzellen und der Mechanismen für ihre Lagerung, Freisetzung und Inaktivierung.
Luis Leloir (1906 – 1987)
für die Entdeckung der Zucker-Nucleotide und ihrer Funktion in der Biosynthese von Kohlehydraten.
1971 Earl W. Sutherland
(1915 – 1974)

für seine Entdeckung über die Wirkungsmechanismen von Hormonen.
Gerhard Herzberg
(1904 – 1999)

für seine Arbeiten über die Elektronenstruktur und die Geometrie bei Molekülen, insbesondere freier Radikale.
1972 Gerald M. Edelman (*1929) und Rodney R. Porter (1917 – 1985)
für ihre Entdeckungen betreffend der chemischen Struktur der Antikörper.
Christian Boehmer Anfinsen (1916 – 1995)
für seine Arbeiten über Ribonuklease, insbesondere die Verbindung zwischen Aminosäurereihen und biologisch wirksamen Konformationen.
William Howard Stein
(1911 – 1980)
und
Stanford Moore (1913 – 1982)

für ihren Beitrag zum Verständnis der Verbindung zwischen chemischer Struktur und katalytischer Tätigkeit des aktiven Zentrums der Ribonuklease-Moleküle.
1973 Karl von Frisch (1886 – 1982),
Konrad Lorenz (1903 – 1989) und
Nikolaas Tinbergen (1907-1988)
für ihre Entdeckungen zur Organisation und Auslösung von individuellen und sozialen Verhaltensmustern.
Ernst Otto Fischer (1918 – 2007) und
Geoffrey Wilkinson (1921 – 1996)

für ihre bahnbrechenden unabhängig voneinander geleisteten Arbeiten über die Chemie der metallorganischen sogenannten Sandwich-Verbindungen.
1974 Albert Claude (1899 – 1983),
Christian de Duve (1917 – 2008)
und
George E. Palade (1912 – 2008)

für ihre Entdeckungen zur strukturellen und funktionellen Organisation der Zelle.
Paul John Flory (1910 – 1985)
für seine grundlegenden Leistungen, sowohl theoretisch als auch experimentell, in der physikalischen Chemie der Makromoleküle.
1975 David Baltimore (*1938), Renato Dulbecco (*1914) und Howard Martin Temin (1934 – 1994)
für ihre Entdeckungen auf dem Gebiet der Wechselwirkungen zwischen Tumorviren und dem genetischen Material der Zelle.
John Warcup Conforth (*1917)
für seine Arbeiten über die Stereo-Chemie von Enzym-Katalyse-Reaktionen.
Vladimir Prelog (1906 – 1998)
für seine Forschungen in der Stereo-Chemie organischer Moleküle und Reaktionen.
1976 Baruch S. Blumberg (*1925) und
Daniel Carleton Gajdusek (1923 – 2008)

für ihre Entdeckungen von neuen Mechanismen bei der Entstehung und Verbreitung von Infektionskrankheiten.
William Nunn Lipscomb (*1919)
für seine Arbeiten über die Struktur der Borane und der damit zusammenhängenden Probleme betreffend der Natur chemischer Bindungen.
1977 Roger Guillemin (*1924) und
Andrew Schally (*1926)

für ihre Entdeckung über die Produktion von Peptidhormonen im Gehirn.
Rosalyn Yalow (*1921)
für die Entwicklung radioimmunologischer Methoden der Bestimmung von Peptidhormonen.
Ilya Prigogine (1917 – 2003)
für seinen Beitrag zur irreversiblen Thermodynamik, insbesondere zur Theorie der dissipativen Strukturen.
1978 Werner Arber (*1929), Daniel Nathans (1928 – 1999) und
Hamilton O. Smith (*1931)
für ihre Entdeckung der Restriktionsenzyme und der Anwendung dieser Enzyme in der Molekulargenetik.
Peter Dennis Mitchell (1920 – 1992)
für seinen Beitrag zum Verständnis biologischer Energieübertragung durch Entwicklung der chemoosmotischen Theorie.
1979 Allan M. Cormack (1924-1998) und
Godgrey N. Hounsfield (1919 – 2004)

für ihre Entwicklung der Computertomografie.
Herbert Charles Brown (1912 – 2004) und
Georg Wittig (1897 – 1987)

für ihre Entwicklung von Bor- bzw. Phosphorverbindungen in wichtigen Reagenzien innerhalb organischer Synthesen.
1980 Baruj Benacerraf (*1920), Jean Dausset (1916 – 2009) und
George D. Snell (1903-1996)
für ihre Entdeckungen genetisch bestimmter zellulärer Oberflächenstrukturen, von denen immunologische Reaktionen gesteuert werden.
Paul Berg (*1926)
für seine grundlegenden Arbeiten über Nucleinsäuren-Biochemie, unter besonderer Berücksichtigung von Hybrid-DNA.
Walter Gilbert (*1932) und
Frederick Sanger (*1918)
für ihre Beiträge zur Bestimmung von Basissequenzen in Nucleinsäuren.
1981 Roger W. Sperry (1913 – 1994)
für seine Entdeckungen über die funktionelle Spezialisierung der Hirnhemisphären.
David H. Hubel (*1926) und
Torsten N. Wiesel (*1924)
für ihre Entdeckungen über Informationsverarbeitung im Sehwahrnehmungszentrum.
Kenichi Fukui (1918 – 1998) und
Roald Hoffmann (*1937)
für ihre unabhängig voneinander entwickelten Theorien über den Verlauf chemischer Reaktionen.
1982 Sune K. Bergström (1916 – 2004),
Bengt I. Samuelsson (*1934)
und
John R. Vane (1927 – 2004)

für ihre bahnbrechenden Arbeiten über Prostaglandine und nah verwandter, biologisch aktiver Substanzen.
Aaron Klug (*1926)
für die Entwicklung kristallografischer Verfahren zur Entschlüsselung biologisch wichtiger Nucleinsäure-Protein-Komplexe.
1983 Barbara McClintock (1902 – 1992)
für ihre Entdeckungen der beweglichen Strukturen in der Erbmasse.
Henry Taube (1915 – 2005)
für seine Arbeiten über die Reaktionsmechanismen der Elektronenübertragung, insbesondere bei Metallkomplexen.
1984 Nils K. Jerne (1911 – 1994)
für seine Theorien über den spezifischen Aufbau und die Steuerung des Immunsystems.
Georges J. F. Köhler (1946 – 1995) und
César Milstein (1927 – 2002)
für die Entdeckung des Prinzips der Produktion von monoklonalen Antikörpern.
Robert Bruce Merrifield (1921 – 2006)
für seine einfache und geniale Methode zur Herstellung von Peptiden und Proteinen. (Merrifield-Synthese)
1985 Michael S. Brown (*1941) und
Joseph L. Goldstein (*1940)
für ihre Entdeckung betreffend die Bestimmung des Cholesterin-Umsatzes.
Herbert Aaron Hauptmann (*1917) und
Jerome Karle (*1918)

für ihre entscheidenden Einsätze bei der Entwicklung direkter Methoden zur Kristallstrukturbestimmung.
1986 Rita Levi-Montalcini (*1909) und
Stanley Cohen (*1922)

für ihre Entdeckung des Nervenwachstumsfaktors.
Dudley Robert Herschbach (*1932),
Yuan Tseh Lee (*1936)
und
John Charles Polanyi (*1929)
für ihre Beiträge zur Dynamik chemischer Elementarprozesse.
1987 Susumu Tonegawa (*1939)
für seine Entdeckung der genetischen Grundlage für das Entstehen des Variationsreichtums der Antikörper.
Donald J. Cram (1919 – 2001),
Jean-Marie Lehn (*1939)
und
Charles P. Pedersen (1904-1989)

für Synthesen von Molekülen mit strukturspezifischer Wechselwirkung von hoher Selektivität, die wichtige biologische Prozesse imitieren.
1988 James Whyte Black (*1924),
Gertrude B. Elion (1918 – 1999)
und
George R. Hitchings (1905 – 1998)

für ihre Entdeckung der wichtigen Prinzipien für die Arzneimittelbehandlung.
Johann Deisenhofer (*1943),
Robert Huber (*1937)
und
Hartmut Michel (*1948)
für die Bestimmung der dreidimensionalen Struktur des fotosynthetischen Reaktionszentrums.
1989 Michael J. Bishop (*1936) und
Harold E. Varmus (*1939)

für ihre Entdeckung des zellularen Ursprungs der tetroviralen Onkogene.
Sidney Altmann (*1939) und Thomas R. Cech (*1947)
für die Entdeckung, dass Ribonucleinsäuren, deren Funktion allein darin zu bestehen schien, die Anweisungen der Erbsubstanz zur Schaffung eines Organismus und zur Erhaltung der Lebensfunktion zu übermitteln, in Einzelfällen eine aktive Rolle spielen können: Sie verändern sich selbst oder andere Zellmoleküle.
1990 Joseph E. Murray (*1919) und
Edward Donall Thomas (*1920)

für ihre Entdeckungen zur Organ- und Zelltransplantation als klinische Behandlungsmethode.
Elias James Corey (*1928)
für seine Entwicklung einer Theorie und Methodologie der organischen Synthese. (Retrosynthese)
1991 Bert Sakmann (*1942) und Erwin Neher (*1944)
für ihre Entdeckung der Existenz und Funktion zellulärer Ionenkanäle und zur Erforschung der Signalübertragung innerhalb und zwischen den Zellen.
Richard Ernst (*1933)
für die Entwicklung der magnetischen Kernresonanz-Spektroskopie, die zur wichtigsten physikalischen Untersuchungsmethode von chemischen Strukturen und Reaktionsabläufen wurde.
1992 Edmond H. Fischer (*1920) und
Edwin G. Krebs (*1918)

für die Entdeckung der Mechanismen, die Stoffwechselvorgänge in Organismen steuern.
Rudolph A. Marcus (*1923)
für seinen Beitrag zur Entwicklung einer Theorie der Elektronentransfer-Reaktionen in chemischen Systemen. (Marcus-Theorie)
1993 Richard J. Roberts (*1943),
Phillip A. Sharp (*1944)

für die Entdeckung des mosaikartigen Aufbaus von Genen.
Kary B. Mullis (*1944)
für die Entdeckung eines Verfahrens zur schnellen und einfachen Vervielfältigung von DNA. (Polymerase-Kettenreaktion)
Michael Smith (1932 – 2000)
für die Entwicklung einer Methode, gezielt an einer gewünschten Stelle der Erbsubstanz eine Mutation zu erzeugen.
1994 Alfred G. Gilman (*1941)
Martin Rodbell (1925 – 1998)

für die Aufdeckung der Zellkommunikation und im
speziellen der Entdeckung der G-Proteine.
George A. Olah (*1927)
für Nachweise und Untersuchungen zu Carbokationen, die bei organischen Reaktionen als extrem kurzlebige Zwischenstufen auftreten.
1995 Edward B. Lewis (1918 – 2004),
Christiane Nüsslein-Volhard (*1942) und Eric S. Wieschaus (*1947)
für ihre Forschungen zur genetischen Kontrolle früher embryonaler Entwicklungen.
Paul Crutzen (*1933),
Mario Molina (*1943)
und
Sherwood F. Rowland (*1927)
für ihre Forschungen zur Chemie der Atmosphäre, insbesondere zu Mechanismen des Ozonschwunds in der Stratosphäre.
1996 Rolf M. Zinkernagel (*1944) und
Peter C. Doherty (*1940)
für ihre Entdeckung, wie
das Immunsystem virusinfizierte Zellen erkennt.
Robert F. Curl (*1933),
Harold W. Kroto (*1939)
und
Richard E. Smalley (1943 – 2005)
für die Entdeckung einer neuen Modifikation von festem Kohlenstoff (Fullerene), in der die Atome zu polyederartigen Hohlkörpern mit fünf- und sechseckigen Seitenflächen verknüpft sind.
1997 Stanley B. Prusiner (*1942)
für die Entdeckung der Prionen als neuem Prinzip für Infektionen.
Paul D. Boyer (*1918) und John E. Walker (*1941)
für ihre Untersuchungen zum Mechanismus der Synthese von ATP (Adenosintriphosphat)
Jens C. Skou (*1918)
für die Entdeckung des Ionen-Transport-Enzyms. (Natrium-Kalium-ATPase)
1998 Robert F. Furchgott (1916 – 2009),
Ferid Murad (*1936)
und
Louis J. Ignarro (*1941)
für die Entdeckung des Botenstoffs Stickstoffmonooxid im Herz-Kreislaufsystem.
Walter Kohn (*1923) und
John Pople (1925 – 2004)
für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Quantenchemie.
1999 Günter Blobel (*1936)
für die Entdeckung von Signal-Eiweißen im menschlichen Körper.
Ahmed H. Zewail (*1946)
für den Nachweis, dass man mithilfe schneller Laser-Technik sehen kann, wie sich Atome während einer chemischen Reaktion in einem Molekül bewegen.
2000 Arvid Carlsson (*1923),
Paul Greengard (*1925)
und Eric Kandel (*1929)
für ihre grundlegenden Untersuchungen zur Signalübertragung zwischen Nervenzellen.
Alan J. Heeger (*1936),
Alan G. MacDiarmid (1927 – 2007)
und
Hideki Shirakawa (*1936)

für die Entwicklung elektrisch leitender Kunststoffe (Polymere).
2001 Leland H. Hartwell (*1939),
Sir Paul M. Nurse (*1949)
und
R. Timothy Hunt (*1943)
für die Erforschung der Schlüsselmoleküle des Zellzyklus.
William S. Knowles (*1917),
Ryoji Noyori (*1938)
und
K. Barry Sharpless (*1941)
für die Herstellung von Spiegelbild-Molekülen mithilfe verschiedener Syntheseverfahren.
2002 Sydney Brenner (*1927), H. Robert Horvitz (*1947) und John E. Sulston (*1942)
für ihre Entdeckungen betreffend der genetischen Regulierung der Organentwicklung und des programmierten Zellsterbens.
John B. Fenn (*1917) und Koichi Tanaka (*1959)
für ihre Entwicklung von weichen Desorption/Ionisation-Methoden zur massenspektrometrischen Analyse von biologischen Makromolekülen.
Kurt Wüthrich (*1938)
für seine Entwicklung der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie zur Bestimmung der dreidimensionalen Struktur von biologischen Makromolekülen in Lösung.
2003 Paul C. Lauterbur (1929 – 2007) und
Peter Mansfield (*1933)

für ihre Entdeckungen in Bezug auf die Abbildung mit Magnetresonanz.
Peter Agre (*1949) für die Entdeckung von Wasserkanälen in Zellmembranen und Roderick MacKinnon (*1956) für strukturelle und mechanistische Studien an Ionenkanälen.
2004 Richard Axel (*1946) und Linda B. Buck (*1947)
für ihre Entdeckungen auf dem Gebiet der "Geruchsrezeptoren und des Geruchssinnes".
Aaron Ciechanover (*1947), Avram Hershko (*1937) und Irwin Rose (*1926) für ihre Entdeckung des Abbaus von überflüssigen Proteinen mithilfe des Ubiquitin.
2005 Barry J. Marshall
(*1951),
J. Robin Warren (*1937)
für die Entdeckung des Bakteriums Helicobacter pylori als Erreger von Magengeschwüren.
Yves Chauvin (*1930), Robert H. Grubbs (*1942) und Richard R. Schrock (*1945) für die Entwicklung von Katalysatoren für umweltfreundliche organische Synthesen. (Metathesereaktionen von Olefinen)
2006

Andrew Z. Fire (*1959), Craig C. Mello (*1960) für die Entdeckung der RNA-Interferenz, ein Verfahren zum Stummschalten einzelner Gene.

Roger D. Kornberg (*1947) für die detailgenaue Beschreibung der eukaryotischen Transkription, die bei der Kopie des genetischen Codes höherer Organismen eine wesentliche Rolle spielt.
2007

Mario R. Capecchi (*1937), Martin J. Evans (*1941) und Oliver Smithies (*1925) für ihre Entdeckungen im Bereich embryonaler Stammzellen und der DNA-Rekombination bei Säugetieren.

Gerhard Ertl (*1936) für seine Studien über chemische Verfahren auf festen Oberflächen.
2008

Harald zur Hausen (*1936) für seine Entdeckung der Auslösung von Gebärmutterhalskrebs durch humane Papillomviren.
Françoise Barré-Sinoussi (*1947) und
Luc Montagnier (*1932)
für die Entdeckung des HI-Virus.

Osamu Shimomura (*1928), Martin Chalfie (*1947) und Roger Tsien (*1952) für ihre Entdeckung und Weiterentwicklung des grün fluoreszierenden Proteins.
2009

Elizabeth Blackburn (*1948),
Carol W. Greider (*1961)
und Jack Szostak (*1952) für die Entdeckung, wie Chromosome durch Telomere und das Enzym Telomerase geschützt werden.

Venkatraman Ramakrishnan (*1952),
Thomas A. Steitz (*1940)
und Ada Yonath (*1939) für die Studien zur Struktur und Funktion des Ribosoms.

Und zum Schluss:
Seit 1999 gibt es auch die Verleihung eines Kinder-Nobelpreises (offiziell: „The World's Children's Prize for the Rights of the Child“). Er wurde von der schwedischen Regierung und mehreren Wohltätigkeitsorganisationen ins Leben gerufen und wird von verschiedenen Wirtschaftsunternehmen finanziert. Schirmherrin ist die schwedische KÖNIGIN SILVIA, in einem Ehrengremium sitzen unter anderem NELSON MANDELA, Osttimors Präsident XANANA GUSMÂO und der schwedische Ministerpräsident GÖRAN PERSSON. Die abstimmende Jury besteht aus mehreren tausend Kindern aus allen Ländern der Welt. Der Preis wird an Menschen (oder Organisationen) vergeben, die sich besonders beim Engagement für die Einhaltung der Grundrechte der Kinder verdient gemacht haben und einen hohen Einsatz dafür erbringen. Dazu zählen z. B. die Befreiung von Zwangsarbeit, die Betreuung von Kindern aus Kriegs- oder Armutsgebieten, das Bekämpfen von Kindersklaverei oder die Verminderung von Kindersterblichkeit und Unterernährung.

Holley Bohr KARL VON FRISCH Samuelsson Alfred Nobel Fischer Gilbert Meyerhof Wiesel Beadle Eijkman Nobelpreise Warburg Anfinsen Altmann Müller Hans Adolf Krebs Ross Sanger Carlsson Jauregg Frank Black Morgan Adrian Euler-Chelpin Lwoff Wilkins Hubel Goldstein Barany Weischaus Francis Harry Compton Crick Kandel Yalow Cajal Smith Hench Köhler Kocher Nagyrapolt Baltimore Merrifield Bordet Hounsfield Whipple Vane Gasser Domagk Arber Bardeen Reichstein Alexander Fleming Rous Wieland Rodbell Hartwell Müller Compton Boyer Eccles Lipmann Doisy Theorell Sydney Brenner Martin Palade Lee Grenngard Finsen Bekesy Jerne Levi-Montalcini Weller Stanley Sperry Gajdusek Todd Synge Cech Jacob Spemann Sakmann Lewis Hess Ehrlich Virtanen Hunt Hitchings Mullis Kendall Milstein Tonegawa Medawer Max Delbrück Laveran Prusiner Robinson Forßmann Wald Sutherland Porter McClintock Nurse Schally Theiler Sherrington Gilman Davis Bragg Enders Koshiba Bovet Northrop Nathans Debye Huxley Lynen Tiselius Temin Harden Burnet Willstätter Dale Emil von Behring Bergström Zinkernagel Krogh Heymans Dulbecco Dam Bayer Murad Elion Berg Röntgen Buchner Pedersen Banting Neher Fibiger Cournand Robert Koch Nüsslein-Volhard Robbins Monod Thomas Nicolle Dausset Curie Deisenhofer Severo Ochoa Erlanger Mitchell Konrad Lorenz Gobind Khorana Camillo Golgi Ignarro Sulston Archibald Hill Giacconi Claude de Duve Katz Bloch Joshua Lederberg Chain Hodgkin Michel Tatum Murphy Windaus Hopkins Kornberg Benacerraf Carrel Huggins Kinder-Nobelpreis Aston Sharp Cori Iwan Petrowitsch Pawlow Roberts Cormack Kuhn Edelman Luria Hartline Granit Huber Lehn Leloir Guillemin Minot Cram Pregl Furchgott Haworth Richet Calvin James Dewey Watson Einthoven Butenandt Loewi Metschnikow Horvitz Varmus Marshall Nirenberg Macleod Richards Florey Bishop Kossel Blobel Houssay Snell Alfred ershey Axelrod Klug Gullstrand Murray Waksman Blumberg Karl Landsteiner Doherty Moniz Tinbergen Walker Haber Cohen Karrer

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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