- Lexikon
- Biologie
- 9 Gundlagen der Ökologie
- 9.6 Mensch und Umwelt
- 9.6.1 Arten und Biotopschutz
- Nationalpark Jasmund
Der Nationalpark wurde 1990 eingerichtet und weist heute schon einen ausgesprochen hohen „Kernzonenanteil“ (d.h. Gebiet ohne jede menschliche Eingriffe) von über 75% auf. Er befindet sich im Nordosten der Halbinsel Jasmund auf einem über 100 m hohem Kreideplateau, das an der bis zu 117 m hohen Kreideküste abrupt abfällt. Das Gebiet ist zum größten Teil von einem geschlossenen, weitgehend naturnahen Buchenwald bedeckt, der Stubnitz. In diesem 2500 ha große Waldgebiet findet man kleine Waldseen wie den Herthasee und kalte, klare Bäche, die sich in ihrem Lauf zum Meer tief in die Landschaft einschneiden. Umrandet ist es von aufgelassenen Kreidebrüchen und umgebenden seltenen Biotopen, die Feuchtwiesen und Trockenrasen.
Die geologische Entstehungsgeschichte begann in der Kreidezeit, vor etwa 70 Mio. Jahren. In einer rund 100 m tiefen Meeresstraße lagerte sich im Laufe von etwa 500.000 Jahren eine durchschnittlich 100 m mächtige Kreideschicht, größtenteils bestehend aus den Kalkplättchen von marinen Einzellern ab. An der Kreideküste findet man deshalb auch viele Fossilien. Der Nationalpark hat deshalb geologisch eine große Bedeutung.
Die Tierwelt im Nationalpark Jasmund tritt gegenüber der geologischen etwas in den Hintergrund. Wanderfalke und Seeadler brüteten einst im Nationalpark. Bei konsequentem Schutz könnten sie wieder zurückkehren.
Kolkraben und Zwergschnäpper brüten im Wald der Stubnitz und Mehlschwalben in den Kreidefelsen.
Karte von Deutschland mit den Nationalparks
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
Ein Angebot von