- Lexikon
- Biologie
- 9 Gundlagen der Ökologie
- 9.6 Mensch und Umwelt
- 9.6.1 Arten und Biotopschutz
- Nationalpark Hochharz
Der Nationalpark Harz umfasst alle Höhenlagen, Expositionen und die wichtigsten vorkommenden Gesteinsarten und damit zumindest kleinflächig fast alle im Harz vorkommenden Biotoptypen – z.B. unterschiedlich ausgeprägte Wälder, Moore, Felsen und Blockhalden, Fließgewässer und Grünlandflächen.
Karte von Deutschland mit den Nationalparks
Der Brocken (1142 m) ist wohl das berühmteste Wahrzeichen des Harzes. Viele Sagen, Märchen, Literatur und Schauergeschichten ranken sich um dieses Stück deutschen Landes. Wer kennt sie nicht die Walpurgisnacht oder das Brockengespenst. Außerdem war der Harz mit dem Brocken ein Symbol der deutschen Trennung.
Der Harz umfasst das Granitgebiet des Harzes, das vor etwa 300 Millionen Jahren entstanden ist. Bei der Verwitterung des sauren Ausgangsgestein zu nährstoffarmen Böden bildeten sich Hoch-, Zwischen- und Niedermoore.
Aufgrund des intensiven Bergbaus, hier wurden Silber, Eisen, Kupfer, Schwefel, Arsen gefördert, und einer aufstrebenden Forstwirtschaft hatte sich die Landschaft sehr verändert. Daher waren besondere Anstrengungen notwendig, diesen Nationalpark zu verändern.
Im Nationalpark Harz findet man unterschiedliche Lebensräume mit unterschiedlichen Lebewesen: Moore, Pflanzen der Hochmoore, Pflanzen der Niedermoore, Lebensräume der Wälder, natürliche Fichtenwälder, Buchen-Fichten-Mischwälder, Buchenwälder, Eberesche, Fließgewässer, Felsbiotope.
Typisch für diesen Nationalpark sind die Niedermoore. Pflanzen, die dort leben, sind nicht so extremen Lebensbedingungen ausgesetzt. Niedermoore werden vom Grundwasser gespeist, deshalb sind die Nährstoffversorgung und pH-Wert etwas günstiger als in Hochmooren. Daher findet man hier auch Pflanzen, die etwas höhere Ansprüche an ihren Lebensraum stellen, z.B. das Schmalblättrige Wollgras und das Pfeifengras.
Zu den besonders charakteristischen wirbellosen Tierarten der Harzmoore gehören u. a. einige Libellen und Schmetterlinge wie die Alpen-Smaragdlibelle (einziges Vorkommen in Niedersachsen) und der Moosbeeren-Grauspanner (ist in der BRD vom Aussterben bedroht).
Seltene Wirbeltierarten kommen im Harz vor. Dazu zählen u.a. das Auerhuhn und der Schwarzstorch. Schwarzstörche brüten in ungestörten, wasserreichen Laub- und Mischwäldern. Seit Beginn der siebziger Jahre brüten wieder mehr Schwarzstörche hier. Die Nationalparkverwaltung ist seit Herbst 1999 außerdem bemüht, den Luchs im Hochharz wieder anzusiedeln.
Die beiden häufigsten Fischarten im Harz sind die Bachforelle und die Groppe. Auf und unter den Steinen und in den Moospolstern der Bachsohle findet man eine Vielzahl verschiedener Tierarten aus den Gruppen der Strudelwürmer, Schnecken, Flohkrebse sowie Larven von Eintagsfliegen, Steinfliegen, Käfern, Köcherfliegen und Zweiflüglern.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
Ein Angebot von