Kieferngewächse

Bei den Kieferngewächsen, z. B. bei der Gemeinen Kiefer oder der Europäischen Lärche, findet man männliche und weibliche Blütenstände. Die männlichen Blütenstände sind aus Blüten zusammengesetzt, die nur aus Staubblättern bestehen. Die Blüten in den weiblichen Blütenständen besitzen jeweils ein Fruchtblatt, auf dem die Samenanlagen frei liegen. Pflanzenarten, deren Blüten so aufgebaut sind, gehören in die Gruppe der Nacktsamer. Die Samenanlagen sind nicht, wie bei den Blüten der Bedecktsamer, vom Fruchtknoten eingeschlossen.

Bei den Nacktsamern entstehen also keine Früchte. Die reifen Zapfen sind die verholzten Reste des weiblichen Blütenstands. Aus den Samenanlagen entstehen Samen, die frei zwischen den Zapfenschuppen liegen. Bei der Europäischen Lärche dauert das Reifen der Zapfen ein Jahr, bei der Gemeinen Kiefer zwei Jahre.

An warmen, trockenen Tagen öffnen sich die reifen Zapfen. Die zwischen den Zapfenschuppen liegenden Samen besitzen Flügel und werden vom Wind verbreitet.

Zu den Nacktsamern gehören außer den Kieferngewächsen auch noch weitere Familien, z. B. die Zypressen- und Eibengewächse.

Ob eine Pflanzenart ein Kieferngewächs ist, erkennt man nicht nur am Bau der Blüten. Die Kieferngewächse besitzen nadelförmige Blätter, die sich einzeln (z. B. bei der Gemeinen Fichte, der Nordmanntanne), jeweils zu zweit (z. B. bei der Bergkiefer, der Waldkiefer), zu dritt (z. B. bei der Zirbelkiefer), zu fünft (z. B. bei der Weymouthskiefer) oder in Büscheln (z. B. bei der Europäischen Lärche) an den Zweigen befinden. Bei den meisten Kieferngewächsen werden die nadelförmigen Laubblätter im Herbst nicht abgeworfen. Sie fallen erst nach mehreren Jahren (z. B. bei der Gemeinen Fichte nach 5–7 Jahren, bei der Weißtanne nach 7–11 Jahren) und nicht alle zur gleichen Zeit ab. Die Europäische Lärche wirft als Ausnahme ihre Nadeln jedes Jahr im Herbst ab.

Männlicher Blütenstand

Männlicher Blütenstand

Weiblicher Blütenstand

Weiblicher Blütenstand

Kieferngewächse besitzen eine verholzte Sprossachse (Stamm, Äste, Zweige). Sie sind Holzgewächse. Unter den Kieferngewächsen gibt es Sträucher, wie beispielsweise die Bergkiefer, doch die Mehrzahl der Kieferngewächse sind Bäume, z. B. Gemeine Kiefer, Gemeine Fichte.

Die verschiedenen Pflanzenarten aus der Familie der Kieferngewächse kann man an der Wuchsform des Stamms und der Zweige, an den Zapfen und Nadeln (z. B. Gestalt, Länge, Stellung am Zweig, Anzahl) voneinander unterscheiden.
Bäume unter den Kieferngewächsen wie die Gemeine Fichte oder die Gemeine Kiefer bilden Nadelwälder. In Mischwäldern kommen die Nadelbäume gemeinsam mit Laubbäumen vor.

Die nadelförmigen Laubblätter besitzen eine Wachsschicht. Dadurch wird die Wasserabgabe aus den Nadeln vermindert, sodass Nadelbäume wie die Gemeine Kiefer auch an sehr trockenen Standorten, z. B. Dünen an der Meeresküste, vorkommen.

Die Weißtanne findet man nur in Gebirgswäldern. Ihre nördlichste Verbreitungsgrenze sind die Mittelgebirge in Sachsen. Kieferngewächse haben große Bedeutung als Forstbäume, die wichtige Rohstofflieferanten für den Menschen sind. In Vorgärten und Parkanlagen werden Kieferngewächse oft als Zierbäume (z. B. Nordmanntanne, Blaufichte) angepflanzt. Auch als Weihnachtsbäume sind diese Arten sehr beliebt.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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