Hummeln

Die zu den Bienen zählenden Hummeln (Bombus) fallen durch ihre Größe auf. Neben ihrer Größe sind Hummeln an dem brummenden Flugton und ihrem dicken Körper mit dichter, meist farbiger Behaarung zu erkennen. Eine genaue Zuordnung hat sich als schwierig herausgestellt, da ähnlich gefärbte Hummeln verschiedenen Arten angehören können und die Färbung gleicher Arten sehr vielseitig ist. Es sind zur Zeit weltweit 400 bis 500 Arten bekannt, in Mitteleuropa kommen allerdings nur 36 Arten vor. Die bekanntesten heimischen Arten sind die Erdhummel, Steinhummel und Ackerhummel.

In unseren Breiten überwintern nur die begatteten jungen Königinnen in Erdhöhlen, Moospolstern oder unter Baumwurzeln. D. h., die Hummelstaaten existieren bei uns nur ein Jahr. Deswegen werden sie den temporär (zeitweise) lebenden sozialen Bienen zugeordnet.

In südlicheren Regionen leben sie über mehrere Jahre zusammen, allerdings mit mehreren Königinnen. Im Frühjahr sammeln die Königinnen Nektar und Pollen, um ein Nest bauen und ein Volk gründen zu können.

Aufgaben der Bewohner des Tierstaates
Die Arten haben bestimmte Nestplätze, die sie bevorzugen. Wenn sie eine geeignete Stelle gefunden haben, dann wird sie gereinigt und mit Wachs überzogen. Die Königin legt einen Nahrungsvorrat (Honigtopf) und ein flaches Näpfchen aus einem Gemisch von Wachs und Pollen an. Dort werden die Eier abgelegt und die Zelle verschlossen. In gewissen Zeitabständen wird die Zellwandung durch die Königin (später durch die Arbeiterinnen) mit Honig und Drüsensaft getränkt. Das ist notwendig, weil die Larven die pollenhaltige dicke Wandung der Zellen abfressen. Dadurch dehnt und vergrößert sich der Raum fortlaufend. Die geschlüpften jungen weiblichen Hummeln (Arbeiterinnen) unterscheiden sich von der Königin anhand ihrer kleineren Körpergestalt und der verkümmerten Geschlechtsorgane. Allerdings sind die Hummelweibchen in der Lage, unbefruchtete Eier zu legen, aus denen Drohnen (männliche Tiere) entstehen. Im Gegensatz zur Honigbiene sondern die Arbeiterinnen und die Königin Wachs durch Drüsen am Hinterleib ab.

Vergleich Bienenstaat und Hummelstaat
Im Vergleich zum Bienenstaat stellen die Hummeln den ursprünglicheren Typ eines Tierstaates dar. Zwischen Königin und Arbeiterinnen fehlen die eindeutigen morphologischen (körperlichen) und physiologischen Unterschiede. Die Arbeitsteilung ist unvollständig, aber die anfängliche Trennung in Kasten vorhanden. Die Drohnen haben die Aufgabe der Begattung und folgen den Weibchen auf ihren Duftspuren. Die Kopulation erfolgt auf Pflanzen oder dem Erdboden.

Der Hummeltrompeter ist für Frischluft zuständig
Hummeln zeigen auch Regulationsmechanismen, um die Temperatur in ihrem Nest bei 30 °C konstant zu halten. An der Öffnung des Hummelnestes steht ein Tier (Hummeltrompeter), dass unter lautem Brummen mit den Flügeln wie ein Ventilator Frischluft in das Nest fächelt. Das Volk kann allerdings aufgrund der geringen Größe, des unzureichenden Nahrungsvorrats und der schlechten Isolation des Nestes keinen Winter überstehen.

Je nach Witterung, Nahrungs- und Raumangebot erreicht ein Volk meistens im Hochsommer eine Größe von bis zu 600 Tieren. Zwischen Juli und Oktober bricht es dann zusammen. Die Königin legt zuerst keine Eier mehr. Nachdem sie und danach die Arbeiterinnen gestorben sind, verlassen junge Königinnen und Drohnen das Nest.

Hummeln wie Honigbienen haben vor allem die Bedeutung, Nutzpflanzen als Blütenbesucher zu bestäuben (vor allem langkelchige Pflanzenfamilien: Schmetterlings- und Lippenblütengewächse). Sie sind aber durch ihr dichtes Haarkleid befähigt, niedrigere Temperatur zu ertragen (größerer Toleranzbereich). Dadurch können sie bei niedrigeren Tagestemperaturen und am Tage länger aktiv sein. Man findet Hummeln sogar in Gebieten wie Grönland oder Lappland.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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