Hautpilze

Einteilung der Hautpilze

„Dermatophyten“ ist eine Sammelbezeichnung für alle sich in den äußeren Schichten der Epidermis, in Haaren und Nägeln ansiedelnden Pilze , z. B. die Fadenpilze Epidermophyton-, Trichophyton- und Microsporum-Arten. Sie ernähren sich von Kohlenhydraten und Keratin.

Es gibt eine Abgrenzung zu den Hefepilzen (z. B. Candida) und Schimmelpilzen (z. B. Aspergillus), die ebenfalls zu Erkrankungen der Haut (Dermatomykosen) führen können.

Ein Eindringen von Hautpilzen in tiefere Hautschichten kommt nur in seltenen Fällen vor. Viele Hautpilze gehören zur natürlichen Besiedlung der Haut und Schleimhäute. Erst deren vermehrtes Auftreten kann zu Krankheiten führen.

Durch Hautpilze hervorgerufene Krankheiten
Zu den durch Hautpilze hervorgerufenen Krankheiten zählen insbesondere die „Tinea“, und die Kandidose (Soor). Unter dem Begriff Tinea werden alle wichtigen Pilzinfektionen der Haut, Nägel und Haare zusammengefasst. Nach aktuellen epidemiologischen Untersuchungen geht man davon aus, dass ca. 2,7 % der Bevölkerung von Nagelpilzerkrankungen betroffen sind. Als Ursache gelten in 82 % der Fälle Dermatophyten, in 13 % der Fälle Hefepilze und die restlichen 5 % werden durch Schimmelpilze verursacht. Die Nagelpilzmykose äußert sich durch gelbliche Verfärbung der Nägel und Verdickung der Nagelplatte.

Besonders häufig kommt die Fußpilzerkrankung, Tinea pedis, vor. Sie ist gekennzeichnet von Juckreiz in den Zehenzwischenräumen und an den Fußsohlen sowie vermehrtem Auftreten in den Sommermonaten, begünstigt durch das Tragen von Kunstfasersocken bzw. wasserdampfundurchlässigen Schuhen und den Besuch von Badeanstalten. Die häufigsten Erreger sind Trichophyton rubrum, Trichophyton mentagrophytes und Epidermophyton floccosum.

Die zur Gruppe der Hefepilze gehörenden Candida-Arten sind natürliche Bewohner unserer Haut und Schleimhäute, z. B. Mund, Vagina (Scheide) und Verdauungstrakt. Normalerweise verursacht ihr Auftreten keine Krankheiten. Erst eine unnatürlich starke Vermehrung führt zu sogenannten Kandidosen. Diese sind durch das Auftreten von Pusteln oder Erosionen auf der Haut oder den Schleimhäuten gekennzeichnet.
Besonders häufig ist hier die unter dem Begriff Mundsoor bekannte orale Kandidose im Säuglings- und Greisenalter (z. B. durch Druckstellen der Zahnprotese). Das Auftreten von Mundsoor bei Jugendlichen bzw. Erwachsenen deutet meist auf eine Immunschwäche hin, die durch eine Grunderkrankung, wie z. B. Diabetes, HIV, Krebs, oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Antibiotika und Cortison, begünstigt wird. Besonders häufig tritt diese Erkrankung bei HIV-Infizierten und Diabetikern auf, da diese Erkrankungen die unnatürlich starke Vermehrung des Hefepilzes begünstigen (70–90 % der HIV-Infizierten leiden an Mundsoor).

Auch die als Windeldermatitis bekannte starke Rötung vom Po eines erkrankten Babys wird auf eine Infektion mit Candida albicans zurückgeführt.

Die in den letzten Jahren beobachtete Zunahme von Kandidosen wird auf die Anwendung von Antibiotika (stören das biologische Gleichgewicht zwischen Bakterien und Pilzen) und oralen Verhütungsmitteln (Pille, die Vaginalkandidosen begünstigt) zurückgeführt. Arzneimittel gegen Pilzkrankheiten nennt man allgemein Antimykotika.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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