- Lexikon
- Biologie
- 4 Ausgewählte Lebensprozesse
- 4.3 Fortpflanzung, Individualentwicklung und Wachstum
- 4.3.1 Die Fortpflanzung
- Geschlechtliche Fortpflanzung
Die geschlechtliche Fortpflanzung ist die Entstehung von Nachkommen aus einer befruchteten Eizelle (Zygote), die durch Verschmelzung der Zellkerne einer weiblichen Geschlechtszelle (Eizelle) und einer männlichen Geschlechtszelle (Samenzelle, Spermium) entsteht. Dabei kommt es zu einer Neukombination der Erbanlagen.
Die Bildung der Eizellen erfolgt bei Pflanzen in bestimmten Organen bzw. in Samenanlagen, bei mehrzelligen Tieren und beim Menschen in den weiblichen Keimdrüsen, den Eierstöcken.
Die Bildung der Samenzellen erfolgt bei Pflanzen ebenfalls in bestimmten Organen, bei mehrzelligen Tieren wie Ringelwürmern und Wirbeltieren in den männlichen Keimdrüsen, den Hoden. Eine Samenzelle besteht aus Kopf, Hals, Mittelstück und dünnem, langem Schwanz.
Die männlichen Geschlechtszellen werden bei höheren Tieren und beim Menschen durch Begattung in den weiblichen Körper übertragen. Die Übertragung erfolgt durch äußere Geschlechtsorgane, die Begattungsorgane (z. B. Penis). Die Begattung (Geschlechtsverkehr) ist bei höher entwickelten Tieren und dem Menschen die geschlechtliche Vereinigung eines weiblichen und männlichen Lebewesens zur Übertragung der männlichen Geschlechtszellen in die weiblichen Geschlechtsorgane (z. B. Scheide).
Bei Samenpflanzen (Blütenpflanzen) erfolgt die Übertragung des männlichen Pollens auf die weibliche Pflanze durch Bestäubung. Die Bestäubung ist die Übertragung des Blütenstaubs (Pollen) von den männlichen Blütenteilen (Staubgefäße) auf die weiblichen Blütenteile (Narbe bei Bedecktsamern, Samenanlage bei Nacktsamern) oder die weiblichen Blüten.
Die Übertragung des Pollens kann durch Wind, Wasser oder Tiere (z. B. Insekten, Vögel) erfolgen.
Windbestäubung: Diese Art der Bestäubung tritt vor allem bei Pflanzen mit unscheinbaren Blüten ohne Duft auf; sie besitzen büschelige, meist frei liegende Narben; lange, bewegliche Staubblätter mit einer großen Menge an Blütenstaub.
Beispiele: Gräser, Hasel, Eiche, Kiefer, Buche
Insektenbestäubung: Bei Pflanzen mit meist auffälligen, duftenden Blüten kommt diese Art der Bestäubung vor. Die Blüten besitzen einfache Narben; kleine Staubblätter mit einer geringen Menge an Blütenstaub.
Beispiele: Kirsche, Rose, Raps, Schlüsselblume, Salbei
Insektenbestäubung
Bei den vielzelligen Tieren und dem Menschen geht der Befruchtung die Besamung voraus. Die Besamung ist das Eindringen einer Samenzelle in die Eizelle. Die Befruchtung ist die Verschmelzung der Zellkerne einer männlichen Geschlechtszelle (Samenzelle, Spermium) und einer weiblichen Geschlechtszelle (Eizelle) zur befruchteten Eizelle (Zygote).
Bei Bedecktsamern bildet ein Pollenkorn, das auf die Narbe gelangt, einen Pollenschlauch. Dieser wächst durch den Griffel zur Eizelle im Fruchtknoten. Eine der Samenzellen aus dem Pollenschlauch verschmilzt mit der Eizelle.
Befruchtung bei Bedecktsamern
Aus der Samenanlage mit der befruchteten Eizelle entwickelt sich der Samen, aus Teilen des Fruchtknotens die Frucht.
Bildung einer Frucht
Bei Nacktsamern gelangen die Pollenkörner meist mithilfe des Winds bis zu den frei liegenden Samenanlagen. Die Pollen bilden ebenfalls Pollenschläuche, in denen sich Samenzellen befinden. Die Eizelle in der Samenanlage wird befruchtet. Aus jeder befruchteten Eizelle entwickelt sich ein Samen.
Befruchtung bei Nacktsamern
Bei Tieren gibt es die äußere Befruchtung und die innere Befruchtung. Die äußere Befruchtung ist die Verschmelzung der Geschlechtszellen außerhalb der weiblichen Geschlechtsorgane. Diese Form der Befruchtung ist nur im Wasser möglich. Die männlichen und weiblichen Geschlechtszellen werden gleichzeitig ins Wasser abgegeben.
Bei Lurchen findet eine äußere Befruchtung statt. Es gibt dabei verschiedene Formen der Laichablage, z. B. Klumpen (Grasfrosch) oder Schnüre (Erdkröte).
Auch bei Fischen findet eine äußere Befruchtung statt.
Äußere Befruchtung bei Fischen
Die innere Befruchtung ist die Verschmelzung der Geschlechtszellen innerhalb der weiblichen Geschlechtsorgane. Beim Menschen gelangen beim Geschlechtsverkehr die Samenzellen in die Scheide der Frau. Die Samenzellen bewegen sich mithilfe ihres Schwanzes in die Gebärmutter und bis in die Eileiter. Befindet sich dort eine reife Eizelle, kann es zur inneren Befruchtung kommen.
Innere Befruchtung beim Menschen
Ein Angebot von