Der Mensch besitzt das am höchsten entwickelte Gehirn. In ihm vollziehen sich alle Vorgänge unseres bewussten Fühlens, Handelns und Denkens. Unser Gehirn ist also Steuer- und Informationszentrale, beeinflusst direkt oder indirekt alle Vorgänge in unserem Körper und auch seine Reaktionen. Der Mensch kann die Gesetzmäßigkeiten in Natur und Gesellschaft erkennen und sie sinnvoll auf verschiedene Bereiche anwenden.
Die hohe Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns liegt in der großen Anzahl von Nervenzellen (10–14 Milliarden) und deren Verknüpfungen untereinander begründet. Die Zahl der Verknüpfungen, der Synapsen, wird auf etwa 7 Billionen und die Zahl der Querverbindungen im Großhirn auf ca. 1 Billion geschätzt. Die einzelnen Gehirnabschnitte haben unterschiedliche Funktionen und Aufgabenbereiche.
Gehirn des Menschen
Eine wichtige Aufgabe unseres Gehirns besteht in der Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen. Für die verschiedenen Sinnesfunktionen gibt es unterschiedliche Rindenfelder auf der Großhirnrinde. Dort erfolgen die Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung der jeweiligen Erregungen aus den Sinnesorganen, sodass wir z. B. sehen, hören, riechen, tasten, schmecken und Temperaturunterschiede feststellen können.
Eine besondere Leistung des menschlichen Gehirns ist die Befähigung des Menschen, sich durch die Sprache zu verständigen. Im Verlauf seiner Entwicklung bezeichnete der Mensch Gegenstände und Erscheinungen in seiner Umwelt mit Wörtern, später reagierte er auch auf gehörte, geschriebene und gelesene Wörter. Durch die Sprache kann er auf andere Menschen einwirken, sein Wissen und seine Erfahrungen von Generation zu Generation weitergeben.
Eng verbunden mit der Entwicklung der Sprache ist die Entwicklung des Denkens. Der Mensch kann also die Sprache gedanklich anwenden, seine Umwelt in Gedanken wahrnehmen und einen Gedankenaustausch mithilfe der Sprache vornehmen. Das Denken ermöglicht ihm das Erkennen von Eigenschaften der Gegenstände und Erscheinungen in seiner Umwelt sowie von Zusammenhängen, das Analysieren von Problemen sowie das Ausführen schöpferischer Tätigkeiten.
Höher entwickelte Tiere und der Mensch sind in der Lage, ihre im Leben erworbenen Kenntnisse, Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke zu speichern und bei Bedarf wieder abzurufen.
Diese Informationen werden in den Nervenzellen des Gehirns und ihren Verbindungen untereinander gespeichert. Sie sind Grundlage für das Gedächtnis.
Interessen, Neigungen, Einstellungen und Gefühle beeinflussen die Gedächtnisleistung. Deshalb ist das Gedächtnis jedes Menschen immer individuell.
Man unterscheidet drei Stufen der Gedächtnisleistung:
Um Gedächtnisleistungen vollbringen zu können, muss der Mensch über ein gewisses Lernvermögen verfügen. Beim Menschen sind Erfahrungen und Kenntnisse am dauerhaftesten, die er in seiner Kindheit und im Schulalter aufnimmt. Mit etwa 25 Jahren erreicht das Gehirn den Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit. Leitungsbahnen und Überträgerstoffe nehmen dann wieder ab. Durch Übung kann aber die Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter gefördert werden. Manche Menschen behalten am besten, was sie hören (akustischer Typ), andere, was sie sehen (visueller Typ), und wieder andere, was sie selbst tun (haptischer Typ). Die Fähigkeit zum Lernen ist angeboren. Lernen beruht ebenfalls auf Vorgängen der
Angeboren sind zahlreiche Verhaltensweisen wie Niesen, Husten, Erbrechen, aber auch Weinen, Lachen, Sichärgern und Wütendsein. Andere Verhaltensweisen müssen wir im Verlauf unseres Lebens erlernen.
Das menschliche Gehirn besitzt eine hohe Leistungsfähigkeit. Durch die Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen, durch Sprache, Denken, Lernen und Gedächtnisleistungen ist der Mensch in der Lage, sich bewusst schöpferisch und produktiv mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen.
Stand: 2010
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