Im täglichen Leben spielt der Fuß für den Menschen eine bedeutende Rolle. Im Gegensatz zu China, wo es in vergangenen Zeiten üblich war, die Füße der Frauen einzuschnüren, um sie kleiner wirken zu lassen, wird er in unseren Breitengraden meist nur wenig beachtet. Wir tragen, was uns gefällt, zum Beispiel spitze und hochhackige Schuhe und denken dabei nicht daran, was wir mit diesen ungeeigneten Schuhen unseren Füßen antun. Beachtung finden unsere Füße erst, wenn sich Beschwerden einstellen, wenn sie uns also beim Gehen schmerzen. Die Ursachen für solche Beschwerden sind meist Fußschwächen oder gar Fußschäden.
Der menschliche Fuß besteht aus 26 Einzelknochen. Sie sind durch zahlreiche Bänder und Muskeln miteinander verbunden und geben dem ganzen Fuß Halt und Stabilität. Sie bilden ein Knochengewölbe, genauer gesagt ein Längs- und ein Quergewölbe. Beim gesunden Fuß unterscheidet man zwei Grundstellungen, die aktive und aufrechte Fußhaltung sowie die Ruhehaltung des Fußes. In der Ruhehaltung sind Längs- und Quergewölbe leicht abgeflacht und die Ferse knickt leicht nach außen ein. Bei einer Schwäche von Muskeln und Bändern kommt es zu einer dauerhaften Ruhehaltung des Fußes, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Man spricht dann von Haltungsschwächen beziehungsweise Haltungsschäden.
Die genannten Fußschäden können zu einer Reihe von Folgeerkrankungen führen, die einer intensiven medizinischen Behandlung bedürfen. Eine frühzeitige Feststellung von Fußschäden ist dabei von großer Wichtigkeit, um mit gezielter Behandlung die Entstehung von Folgeschäden zu verzögern oder ganz zu vermeiden.
Bei Fußbelastungsstörungen sind Übungen zur Kräftigung der Fuß-Bein-Muskulatur und das Tragen von Einlagen beziehungsweise von „fußgerechten“ Schuhen geeignete Behandlungsmöglichkeiten. Bei stärkeren Deformationen werden orthopädische Maßschuhe und manchmal auch operative Korrekturen notwendig.
Zur Behandlung der Fußsenkung eignen sich vor allem Fußgymnastik und Barfußgehen auf natürlichen Böden (z.B. Wiesen, Sandböden usw.) sowie das Tragen von flexiblem Schuhwerk. Beschwerden können durch Licht- und Wechselbäder aber auch durch Massagen gelindert werden.
Generell gilt jedoch, Vorbeugen ist besser als behandeln und heilen. Wer immer darauf achtet, Schuhe zu tragen, die nicht zu eng, zu hochhackig oder zu klein sind, und jede Möglichkeit nutzt, barfuß zu gehen, hat gute Chancen, ohne Fußschwächen und Fußschäden durchs Leben zu gehen. Denn was kann schöner sein, als barfuß über eine Wiese zu laufen und dabei die kühlen Grashalme zu spüren? Versucht man dann noch die Blumen mit den Zehen zu pflücken, hat man dazu auch gleich eine geeignete Fußgymnastik.
Stand: 2010
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