Flugarten

Anpassung des Vogelkörpers an die Fortbewegung

Vögel (sie gehören zu den Wirbeltieren) können sich durch Schwimmen, Laufen und vor allem durch Fliegen fortbewegen. Der Vogelkörper ist an die jeweilige Art der Fortbewegung gut angepasst, z. B. durch Schwimmhäute an das Schwimmen oder aber durch kräftig ausgebildete Beine an das Laufen.

An das Fliegen sind Vögel in besonderem Maße angepasst: Der Vögelkörper ist im Vergleich zu seiner Größe relativ leicht. Das liegt an dem speziellen Bau des Skeletts, die Knochen sind dünnwandig und mit Luft gefüllt. Das Kopfskelett ist leicht, somit ist der Vogel beim Fliegen nicht kopflastig. Außerdem enden die Lungen der Vögel in Luftsäcken. Diese liegen auch zwischen dem Eingeweide und den Muskeln und in den bereits erwähnten hohlen Knochen.

Der Brustkorb mit den Rippen ist ebenfalls ein besonderes Merkmal. Auffällig an ihm ist ein großer dreiecksförmiger, flacher Knochen, das Brustbein mit dem Brustbeinkamm. An ihm sind große Muskeln befestigt, die eine schnelle und ausdauernde Flügelbewegung ermöglichen. Und nicht zu vergessen sind in diesem Zusammenhang die zu Flügeln umgebildeten Vordergliedmaßen.

Verschiedene Flugarten der Vögel

Vögel bewegen sich in der Luft unterschiedlich fort, durch

  • Gleiten,
  • Segeln,
  • Rudern,
  • Rütteln oder
  • Schwirren.
Flugarten - Segelflug

Segelflug: Die Vögel lassen sich von der aufsteigenden Luft nach oben tragen. Sie nutzen dabei den Aufwind. Solche Aufwinde entstehen z. B. an Berghängen, über Felsen, Wäldern und Ackerflächen, besonders im Sommer. Denn durch die Sonne wird die Luft aufgeheizt und steigt als kräftiger Strom auf. Diese aufsteigende warme Luft wird als Thermik bezeichnet. Vögel mit sehr breiten Flügeln können diese Aufwinde am besten nutzen. Sehr elegante Segelflieger sind z. B. Störche, Albatrosse, Seeadler und andere Greifvögel.

Ruderflug: Die meisten Vögel bewegen sich mithilfe ihrer eigenen Muskelkraft fort. Dabei werden die Flügel auf und ab geschlagen. Beim Abwärtsschlag (1–4) bilden die Arm- und Handschwingen eine geschlossene Fläche, die luftundurchlässig ist. Der Vogel wird nach oben und vorn gedrückt. Beim Flügelschlag aufwärts (5–8) werden die Handschwingen im Handgelenk abgeknickt. Dadurch verringert sich die Fläche des Flügels. Sie wird luftdurchlässig. Gleichzeitig wird der Flügel so an den Körper gedreht, dass der Luftwiderstand des Vogels gering ist.

Gleitflug: Wenn sich ein Vogel hoch oben in der Luft befindet, kann er nach unten gleiten, ohne die Flügel zu bewegen. Hierbei werden die Flügel als Tragflächen benutzt. Übrigens: Je größer die Flügel im Verhältnis zum Körpergewicht des Vogels sind, desto länger ist die Gleitstrecke.

Ruderflug

Ruderflug

Schwirrflug: Kolibris sind die wendigsten Flieger, die man beobachten kann. Sie können rückwärts fliegen, ohne sich umzudrehen, und in der Luft sogar „stehen bleiben“. Den Flügelschlag der Kolibris kann man kaum erkennen, wenn sie „vor einer Blüte stehen“. Die Häufigkeit der Flügelschläge ist nämlich sehr hoch, siebzig- bis achtzigmal pro Sekunde. Diese Flugart nennt man Schwirrflug. Dabei wird sehr viel Energie verbraucht, die die kleinen Vögel durch eine erhöhte Nahrungsaufnahme abdecken müssen. Ein Kolibri muss deshalb täglich ca. 200-mal so viel Nahrung zu sich nehmen, wie sein Körpergewicht beträgt. (Der kleinste Kolibri, die Hummelelfe, wiegt ca. 1,6 g. Er müsste demzufolge 320 g Nahrung pro Tag aufnehmen, um seinen Energiebedarf abzudecken.)

Rüttelflug: Diese Flugart ist ein Ruderflug auf der Stelle. Dabei stellen die Vögel ihren Körper gegen den Wind und die Flügel werden sehr schnell geschlagen. Die Auftriebskraft gleicht die Gewichtskraft des Vogels aus, und man hat den Eindruck, der Vogel „bleibt in der Luft stehen“. Der Turmfalke beispielsweise ist ein guter „Rüttelflieger“.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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