- Lexikon
- Biologie
- 3 Der Mensch
- 3.1 Das Stütz- und Bewegungssystem
- 3.1.2 Das Bewegungssystem
- Erste-Hilfe-Maßnahmen für Gelenke und Muskeln
Prinzipiell unterscheidet man zwei Arten von Verletzungen an dem aus Knochen, Sehnen und Muskeln bestehendem Stützsystem. Das sind einerseits stumpfe Verletzungen wie Prellungen und Stauchungen und andererseits Knochenbrüche. Es gibt viele Situationen, in denen man sich verletzen kann. Ist es einmal passiert, muss man wissen, wie man sich richtig verhält und am besten helfen kann, um komplizierte Heilungsprozesse oder gar dauerhafte Schäden zu vermeiden.
Hier handelt es sich um Verletzungen, die nicht unser Skelett, also die Knochen, betreffen. Diese bleiben unverletzt. Häufig verlaufen solche stumpfen Verletzungen sogar sehr viel schmerzhafter und langwieriger als ein Bruch. Je schneller die ersten Maßnahmen eingeleitet werden, desto geringer können sich die Beschwerden ausbilden.
Eine Prellung ist die Folge einer stumpfen Gewalteinwirkung. Man hat sich zum Beispiel gestoßen oder etwas Schweres ist auf den Fuß gefallen. Es gibt keine äußeren Verletzungen, jedoch wird häufig ein Bluterguss sichtbar.
Maßnahmen:
Der Bluterguss entsteht, wenn feine Blutgefäße unter der Haut verletzt sind. Aus diesen Gefäßen, sogenannte Kapillargefäße, dringt Blut in das umliegende Gewebe. Dort entstehen schmerzhafte Schwellungen. Am Anfang ist ihre Färbung blau. Während des Heilungsprozesses verändert sie sich über lila, grün bis hin zu gelb.
Maßnahmen:
Am häufigsten sind Verstauchungen an Handgelenken und an den Fußgelenken. Zum einen führen Stürze auf die vorgestreckten Arme oder aber der berühmte verknackste Fuß zu einer Verstauchung. Das betroffene Gelenk schmerzt und schwillt stark an. Häufig entwickelt sich auch ein Bluterguss.
Maßnahmen:
Meist sind die Finger betroffen, zum Beispiel wenn man sich die Finger in einer Tür eingeklemmt hat. Es kommt zu starken Schmerzen. Bei einer Quetschung werden auch feine Blutgefäße beschädigt, Blut tritt aus und es bildet sich ein Bluterguss.
Maßnahmen:
Verrenkungen betreffen immer Gelenke. Im Gegensatz zu Verstauchungen sind hier die Gelenke nicht wieder in ihre normale Position zurückgeschnappt. Wie bei allen anderen Verletzungen unseres Stützsystems muss auch hier das betroffene Gelenk ruhiggestellt werden. Hierzu sollte man das Gelenk in eine möglichst schmerzarme Position bringen. Um Schwellungen zu verringern und die Schmerzen zu lindern, eignen sich kalte, feuchte Umschläge. Auch Eisbeutel sind geeignet. Es muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, da nur er die Einrenkung des Gelenkes vornehmen kann. Je schneller dies geschieht, desto besser und desto kürzer der Heilungsprozess. Oft kann das Gelenk nur in einer Operation wieder eingerenkt werden, darum darf der Patient nichts zu sich nehmen.
Kieferverrenkung. Sie ist Folge eines Schlages. Aber auch ein zu weit geöffneter Mund, etwa beim Gähnen, kann eine Verrenkung des Kiefergelenkes zur Folge haben. Als erste Maßnahme muss ein Kinnstützverband angelegt werden.
Hüftgelenksverrenkung. Man erkennt sie an einer Fehlstellung des Beines, das in einer Streck- oder Beugestellung verharrt. Dabei ist es nach innen oder nach außen verdreht. Durch die Verrenkung kommt es zudem zu einer Verkürzung des betroffenen Beines. Der Patient ist nicht mehr in der Lage, es zu bewegen, und empfindet starke Schmerzen. Der Hüftbereich ist geschwollen und zeigt eine Verformung. Das Hüftgelenk muss ruhiggestellt und der Arzt informiert werden.
Schulterverrenkung. Hier ist eine deutliche Verformung des Schultergelenks zu erkennen, durch die es zu einer Fehlhaltung des Armes kommt. Der gesamte Gelenkbereich ist angeschwollen und verursacht starke Schmerzen. Die Bewegungsfähigkeit ist stark eingeschränkt. In der Erstversorgung legt man dem Verletzten ein Armtragetuch (Dreieckstuch) an, um den Arm ruhigzustellen. Im Anschluss daran ist der Arzt aufzusuchen.
Es ist sehr wichtig in einer Notsituation, in der andere Menschen Verletzungen erleiden, zu wissen, was zu tun ist. In einem Erste-Hilfe-Kurs kann man lernen, wie die Erstversorgung eines Verletzten auszusehen hat. Aber auch ohne Erste-Hilfe-Kurs sollte jeder wissen, wie man einen Notfall meldet. Denn schon durch schnelles und besonnenes Reagieren kann man Menschenleben retten. Die Notrufnummer in Deutschland ist 110 oder 112. Eine optimale Notfallmeldung sollte in jedem Fall die 5 W enthalten:
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
Ein Angebot von