- Lexikon
- Biologie
- 3 Der Mensch
- 3.1 Das Stütz- und Bewegungssystem
- 3.1.2 Das Bewegungssystem
- Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Knochenbrüchen
Unsere Knochen sind tagtäglich großen Belastungen ausgesetzt. Sie tragen unser Gewicht bei allem, was wir tun. Da ist es nicht verwunderlich, dass es immer wieder zu Verletzungen kommt.
Prinzipiell unterscheidet man zwei Arten von Verletzungen an dem aus Knochen, Sehnen und Muskeln bestehendem Stützsystem. Das sind einerseits stumpfe Verletzungen wie Prellungen und Stauchungen und andererseits Knochenbrüche. Es gibt viele Situationen, in denen man sich verletzen kann. Ist es einmal passiert, muss man wissen, wie man sich richtig verhält und am besten helfen kann, um komplizierte Heilungsprozesse oder gar dauerhafte Schäden zu vermeiden.
Es werden drei Arten von Knochenbrüchen unterschieden:
Hierbei handelt es sich um die einfachste und unkomplizierteste Form eines Knochenbruchs. Der Knochen ist einfach, ohne Splitterungen oder Verletzungen nach außen durchgebrochen. In der Erstversorgung wird der betroffene Körperteil ruhig gestellt. Im Krankenhaus richtet der Chirurg den Knochen, damit er gerade zusammenwächst, und legt einen Gipsverband an. Je nach Verlauf des Heilungsprozesses ist der Bruch nach drei bis fünf Wochen verheilt.
Hier ist der Knochen nicht glatt durchgebrochen. Die Knochenenden sind verschoben und der Knochen deformiert. Zudem haben sich Splitter abgelöst. Die Erstversorgung unterscheidet sich nicht von der bei einem einfachen Bruch, zumal nur der Arzt mittels Röntgenaufnahme beide Brüche voneinander unterscheiden kann. Ein einfacher Gipsverband reicht hier nicht mehr aus. In einer Operation richtet der Chirurg den Knochen und entfernt die Splitter. Wenn nötig wird der Knochen mithilfe von Nägeln und/oder Platten stabilisiert.
Das ist die komplizierteste Form der Knochenbrüche. Sie liegt vor, wenn der Bruch durch eine Verletzung der über den Knochen liegenden Gewebeschichten sichtbar ist. Der Bruch steht praktisch mit der Außenwelt in Verbindung. Der Knochen selbst kann sichtbar sein und sogar aus der Wunde herausragen. Die große Gefahr eines offenen Bruches besteht darin, dass durch die Wunde Krankheitserreger eindringen können, die schlimmstenfalls eine schwere Infektion auslösen und so den Heilungsprozess verzögern. In der Erstversorgung ist der Körperteil ruhigzustellen. Anschließend wird die Wunde steril abgedeckt. In einer Operation richtet der Chirurg die Knochen, stabilisiert sie, entfernt Splitter und Verunreinigungen und vernäht Verletzungen der Gewebeschichten. Bis zur Verheilung des Bruches wird der Körperteil ruhig gestellt. Des Weiteren erhält der Patient Antibiotika, um einer möglichen Infektion vorzubeugen.
offener Bruch
Als Erstes, und das gilt für jede Art von Unfall und Verletzung, muss der Verletzte aus möglichen Gefahrensituationen entfernt werden. Als Nächstes wird kontrolliert, ob der Verletzte ansprechbar ist. Das ist sehr wichtig, da bei jeder Verletzung und bei jedem Unfall ein Schock entstehen kann, und der Verletzte bedarf auch in dieser Hinsicht unbedingt sofortiger Betreuung. Das bedeutet, dass der Verletzte gegen Unterkühlung geschützt und sein Kreislauf möglicherweise stabilisiert werden muss. Gegen Auskühlung hilft eine Decke oder die Jacke eines Helfers. Kreislaufprobleme erkennt man daran, dass der Verletzte sehr blass ist. Auf seiner Haut hat sich kalter Schweiß gebildet und oft klagt er auch über Schwindelgefühle. Bei solchen Symptomen sind die Beine hochzulagern (Schocklagerung). Dadurch fließt das Blut aus den Beinen zurück in den Körper und die Sauerstoffversorgung im Kopf wird erleichtert.
Ein Schock muss immer als Erstes versorgt werden, da er lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann.
Im schlimmsten Fall führt ein Schock zu Kreislaufversagen und, wenn er nicht rechtzeitig behandelt, wird zum Tod.
Erst wenn ein möglicher Schock behandelt ist, wenden wir uns dem Knochenbruch zu. Vermutet man einen Knochenbruch, so wird der betroffene Körperteil, meist sind es Arme und Beine, ruhig gestellt. Hierzu legt man Schienenverbände an. Geeignet sind alle zur Verfügung stehenden Materialien, also Holzplatten, Leisten, Stöcke, gerollte Wolldecken usw. Ist das Schienenmaterial sehr hart, so muss es mit sauberen Tüchern, Zellstoff oder Watte gepolstert werden. Die Schienen werden so angelegt, dass bei Gliedmaßen auch die beiden benachbarten Gelenke mit ruhiggestellt werden. Dadurch wird ein Verschieben der Knochenenden verhindert. Hat man die Schiene an den betroffenen Körperteil angelegt, wird sie mittels Bandagen (Binden, Dreieckstücher, Krawatten, Gürtel, Stoffstreifen usw.) festgebunden.
Bei offenen Brüchen werden die Gliedmaßen ebenso ruhiggestellt. Allerdings ist hier ein weiterer Schritt notwendig. Die Wunde muss steril abgedeckt werden. Ragt der Knochen heraus, so wird er über der sterilen Abdeckung mit Mullbinden abgepolstert. Doch Vorsicht, dabei darf kein Druck ausgeübt werden. Es kann jedoch vorkommen, dass durch den Bruch eine Arterie verletzt ist. Das erkennt man daran, dass intervallartig Blut aus der Wunde spritzt. Ist das der Fall, so muss der Körperteil oberhalb der Wunde, also zum Körper hin, abgebunden werden. Nur so kann ein Verbluten verhindert werden.
Nach der Erstversorgung am Unfallort ist in jedem Fall der Arzt aufzusuchen bzw. zu benachrichtigen. Im Krankenhaus werden dann alle weiteren notwendigen Behandlungsschritte eingeleitet.
1. Armbruch:
Eindeutige Bruchzeichen sind:
Nicht eindeutige Bruchzeichen sind:
Maßnahmen:
2. Beckenbruch
Besonderheiten:
Verletzungen von Harnblase bzw. Harnröhre möglich. Sichere Zeichen hierfür sind Schmerzen beim Wasserlassen, blutiger Urin, Blasendruck
Maßnahmen:
3. Beinbruch
Besonderheiten:
4. Kieferbruch
Kennzeichen:
Maßnahme:
5. Kniescheibenbruch
Es ist unmöglich, das Bein zu strecken.
6. Nasenbeinbruch
Kennzeichen:
Maßnahme:
7. Rippenbruch
Kennzeichen:
Maßnahme:
Risiko:
8. Schädelbruch, Schädelbasisbruch
Kennzeichen:
Risiko:
Es kann zu plötzlicher Bewusstlosigkeit kommen mit Atem- und Herzstillstand.
Maßnahmen:
9. Schlüsselbeinbruch
Kennzeichen:
10. Wirbelbruch
Kennzeichen:
Maßnahmen:
Risiko:
11. Zehenbruch
Kennzeichen:
Maßnahmen:
Es ist sehr wichtig in einer Notsituation, in der andere Menschen Verletzungen erleiden, zu wissen, was zu tun ist. In einem Erste-Hilfe-Kurs kann man lernen, wie die Erstversorgung eines Verletzten auszusehen hat. Aber auch ohne Erste-Hilfe-Kurs sollte jeder in der Lage sein, zu wissen, wie man einen Notfall meldet. Denn schon durch schnelles und besonnenes Reagieren kann man Menschenleben retten. Die Notrufnummer in Deutschland ist 110 oder 112. Eine optimale Notfallmeldung sollte in jedem Fall die 5 W enthalten:
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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