Beschreibung: Der Große Tümmler variiert stark in der Größe. Sehr häufig können in derselben Schule Tiere mit sehr großen Unterschieden in Größe, Form und Körperfärbung vorkommen. Tiere verschiedener Populationen differieren sogar noch mehr. Einige der größten Großen Tümmler leben in den Gewässern um England. Sie sind bis zu einem Meter länger als Tiere, die vor Florida (in den USA) leben. Ihre Körper sind außerdem massiger und die Schnauzen kürzer.
Es scheint zwei Hauptformen des Großen Tümmlers zu geben: eine kleinere Küstenform und eine größere und massigere Hochseeform. Die Größe der Tiere hängt auch von der Wassertemperatur ab – je kälter es ist, desto mehr Blubber benötigen sie. Große Tümmler sind besonders gut an ihrer auffälligen sichelförmigen und dunklen Rückenfinne zu erkennen. Die graugefärbten Tiere sind sehr lebhaft.
Trotzdem kann es auch zu Verwechslungen mit anderen Delfinarten kommen, besonders mit Buckel- oder Fleckendelfinen. Um Einzeltiere der Art zu identifizieren, orientieren sich Forscher(innen) an der Form der Rückenfinne sowie an Kerben, Kratzern und anderen Hautmerkmalen. Im Oberkiefer tragen diese Delfine 40 bis 52, im Unterkiefer 36 bis 48 Zähne.
Äußere Merkmale und typische Verhaltensweisen: Massiger Körper; abgerundete Melone (Stirnregion); einzelnes Blasloch; zugespitzte Flipper (Brustflossen); dunkles „Cape“ auf dem Rücken um die Finnen; hellere Bauchseite; schneller, aktiver Schwimmer; oft in Bugwellen reitend.
Länge: Große Tümmler in verschiedenen Teilen der Welt sind oft auch von sehr unterschiedlicher Größe. Zwischen ausgewachsenen Tieren können Abweichungen von 2 Metern bestehen – sie können zwischen 1,9 und 4,0 Meter lang sein. Neugeborene variieren ebenfalls in der Länge – zwischen 0,85 und 1,30 Metern.
Gewicht: Wie die Länge differiert auch das Gewicht von Großen Tümmlern je nach Verbreitungsgebiet. Einige sind viermal so schwer wie andere! Erwachsene Tiere wiegen zwischen 150 und 650 kg, Neugeborene 15 bis 30 kg.
Nahrung: Fisch, Krill und andere Kleinkrebse, Tintenfisch
Verbreitung: Große Tümmler werden an vielen verschiedenen Orten weltweit angetroffen, doch nicht in Polarregionen. Sie können vor allen Kontinenten vorkommen, ausgenommen die Gewässer um die Antarktis. Im nördlichen Atlantik werden sie selten nördlicher als Großbritannien gesichtet, im Süden nicht südlicher als Neuseeland. Viele Küstenpopulationen sind das gesamte Jahr über ortstreu. Dies bedeutet, sie werden in bestimmten Gebieten ständig angetroffen und ziehen nicht saisonal in andere Gebiete.
Populationsgröße: unbekannt
Verhalten: Große Tümmler sind sehr aktive Tiere. Man kann sie oft beim Bugwellenreiten, Surfen, Springen und Flukeschlagen beobachten. Sie können mehrere Meter hoch springen. Manchmal kann man sie auch mit Tang, Korallen oder anderen Tieren „spielen“ sehen. Wie viele andere Wal- und Delfinarten auch sind Große Tümmler sehr soziale Tiere.
Obwohl auch bestimmte Individuen (meist Männchen) durchaus einzeln leben, tendieren sie dazu, in großen Familiengruppen zu leben, die man „Schulen“ nennt. Sie können aus 3 bis 500 Delfinen bestehen! In diesen Schulen verbringen meist ähnliche Individuen Zeit miteinander – Weibchen werden oft zusammen mit jungen Kälbern gefunden, alte Kälber verbringen untereinander Zeit und auch die Männchen formen eigene Gruppen. Manchmal verbinden sich auch einzelne Familien und unterstützen sich in Gefahr und schwierigen Lebenssituationen.
Auch vom Verbreitungsgebiet der Tiere ist die Art und Weise abhängig, wie sie ihre Beute jagen und fressen. Diese Verhaltensweisen sind veränderbar und passen sich bestimmten Situationen an. In South Carolina (USA) z. B. jagen sie Fische bis nah an die Küste und rollen sich dann an den Strand, um diese zu fangen. Im Golf von Mexiko betäuben Große Tümmler Fische mit Schlägen ihrer Schwanzflosse und sammeln sie dann von der Wasseroberfläche.
Bedrohungen: Jagd, Lebensraumverlust, menschliche Störung, chemische Meeresverschmutzung, Lärmbelastung, Fischernetze, Zooindustrie
Besonderheiten:
(Für die Entstehung dieses Artikels bedankt sich die Redaktion bei Andrea und Wilfried Steffen sowie bei der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.).
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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