Die Biochemie ist heute ein weitgehend selbstständiger Wissenschaftszweig. Man könnte sagen, dass sich die Biochemie etwa gegen Ende des 19. Jahrhunderts als eine Art Grenzwissenschaft aus Biologie, Chemie, Landwirtschaft und Medizin herausgebildet hat. Während sie sich seit dieser Zeit mit der Ermittlung von Struktur und Funktion einzelner Zellbestandteile auseinandergesetzt hat, werden heute in erster Linie die chemischen Prozesse des Zellgeschehens, z. B. Baustoffwechsel, Energiestoffwechsel und deren Regulationsmechanismen, die durch Hormone oder aber bestimmte Stoffwechselprodukte gesteuert werden, untersucht. Auch die Wirkungsweise der Erbfaktoren rückt dabei immer mehr in den Vordergrund und vor allem Enzyme, Hormone, Nucleinsäuren, Viren und Membranen werden in diesem Zusammenhang detailliert untersucht.
- Deskriptive Biochemie: untersucht in erster Linie die chemische Struktur natürlich vorkommender, meist organischer Verbindungen und ist mit dem Begriff Naturstoffchemie nahezu identisch.
- Dynamische oder funktionelle Biochemie: beschreibt die biologischen Funktionen als chemische Prozesse.
- Angewandte Biochemie: Je nach Anwendungsgebiet spricht man von industrieller oder technischer Biochemie, Agrobiochemie oder aber Pathobiochemie.
Des Weiteren wird abhängig von Fragestellung, Untersuchungsobjekt oder Betrachtungsweise z. B. zwischen theoretischer Biochemie, Zellbiochemie, Molekularbiologie, Biochemie der Mikroorganismen, der Pflanzen, der Tiere und des Menschen (physiologische Chemie oder chemische Physiologie) und Immunologie unterschieden.
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Stand: 2010
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