- Lexikon
- Biologie
- 3 Der Mensch
- 3.5 Die Ausscheidungsorgane
- 3.5.2 Die Haut als Ausscheidungsorgan
- Bau und Funktion der Haut
Die äußere Haut als unser größtes Organ mit einer Fläche von fast 2 Quadratmetern stellt einerseits eine unmittelbare Verbindung unseres Körpers zur Umwelt her und andererseits grenzt die Haut unseren Körper gegen die Umwelt ab. Die Haut des Menschen besteht aus drei Schichten, der äußeren, hornigen Oberhaut, der Lederhaut und der inneren Unterhaut.
Dagegen ist die innere Haut, die Schleimhaut, häufig einschichtig und niemals verhornt. Die Schleimhaut ist sehr drüsenreich und kleidet alle Körperhohlräume, z. B. Mund und Nasenhöhle, Magen, Darm, Lunge usw. aus.
Die äußere Haut des Menschen
Die oberste Hautschicht der Oberhaut, die Hornschicht, besteht aus flachen, plattenförmigen Zellen ohne Zellorganellen, die miteinander verschmolzen sind und Hornsubstanz (Keratin) enthalten. Diese Zellen lösen sich ständig als Hautschuppen ab. Darunter liegen Zellschichten, die als Keimschicht bezeichnet werden. Die Keimschicht besteht aus hohen zylindrischen Zellen und Zellen, die braune bis schwarze Farbstoffkörnchen (Melaninpigmente) beinhalten. Die Menge der Hautpigmente ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und bewirkt u. a. die Hautfarbe. Die Farbstoffkörnchen schützen vor allem gegen kurzwellige UV-Strahlen. Die Keimschicht insgesamt hat die Aufgabe, neue Zellen zu bilden, die nach außen geschoben werden und dabei verhornen. In der Keimschicht befinden sich auch bewegliche Zellen, die Keime aufnehmen und vernichten. Mit der Oberhaut ist die darunter liegende Lederhaut durch Papillen (kleine Erhebungen) wellenförmig verzahnt.
Im Hand- und Fußbereich sind diese nervenreichen Papillen zu Hautleisten angeordnet, die typische Furchungen bilden. Diese Muster sind in den Erbanlagen festgelegt und für jeden Menschen spezifisch. Anhand von Fingerabdrücken können Menschen identifiziert werden.
Die Lederhaut ist eine derbe Bindegewebsschicht, in die z. B. Drüsen, Nerven, Blutgefäße, Sinneszellen, die Haarwurzeln und Muskeln eingelagert sind.
Aufbau der Haut
Die Schweißdrüsen der Lederhaut scheiden Schweiß aus, eine farblose Flüssigkeit, die zu 99 % aus Wasser besteht.
Die Drüsenzellen der Schweißdrüse liegen in der Wand eines dünnen, knäuelartig aufgerollten Schlauches (Knäueldrüsen). Der Ausführungsgang jeder Schweißdrüse ist korkenzieherartig gewunden und mündet in die Oberhaut.
Die Schweißdrüsen verdunsten täglich bis zu 1 Liter Wasser, bei anstrengender körperlicher Arbeit sogar 5 bis 10 Liter. Der unangenehme Schweißgeruch entsteht, wenn Bakterien den Schweiß zersetzen.
Anzahl der Schweißdrüsen: 1,8 Millionen (ca. 100 pro Haut); über die Schweißabgabe wird u. a. auch unsere Körpertemperatur reguliert.
Neben Schweiß sondert die Haut auch Talg, ein zähflüssiges Hautfett, aus Talgdrüsen ab. Sie sitzen wie die Schweißdrüsen in der Lederhaut. Das Hautfett wirkt Wasser abstoßend und erschwert das Eindringen von Krankheitserregern. Die Drüsenzellen liegen in der Wand von vielen kleinen traubenartig angeordneten Bläschen (Bläschendrüsen). Der Ausführungsgang jeder Talgdrüse ist relativ gerade und mündet in die Oberhaut.
Der fetthaltige Talg hält die Haut feucht und geschmeidig.
Anzahl der Talgdrüsen: 250 000 (ca. 15 pro Haut)
In der Lederhaut sind auch die verschiedenen Sinneszellen eingebettet, wie z. B. Wärmekörperchen, Kältekörperchen und Tastkörpchen. Nur die Nervenendigungen der freien Nerven reichen bis in die Oberhaut hinein.
Die Aufgabe der Sinneszellen bzw. Nerven der Haut besteht darin, bestimmte Reize aufzunehmen, umzuwandeln und die Erregungen über Nervenbahnen in Richtung Zentralnervensystem zu leiten.
Einige Sinneszellen der Haut und ihre Reizwahrnehmung:
Die Verteilung der Sinneszellen ist in den verschiedenen Körperregionen unterschiedlich. Besonders viele Sinneszellen sind an der Handinnfläche und den Fußsohlen zu finden.
An die Lederhaut schließt sich die Unterhaut an. Diese vor allem aus Fett bestehenden Schicht schützt Muskeln, Knochen und innere Organe vor Schädigungen durch Druck und Stoß. Sie dient der Wärmeisolation des Körpers und als Energiequelle. Fette aus dieser Schicht werden als „Energielieferanten“ genutzt.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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