- Lexikon
- Biologie Abitur
- 3 Stoffwechsel und Energieumsatz
- 3.2 Enzyme - die Katalysatoren im Organismus
- 3.2.3 Verschiedene Bedingungen beeinflussen die Enzymaktivität
- Milchunverträglichkeit bei Erwachsenen
Milchzucker ist ein Disaccharid und besteht aus den Monosacchariden Galaktose und Glucose.
Lactose kann vom Blut in den Dünndarmzotten nicht ohne Weiteres aufgenommen werden, sie muss vorher in die beiden Monosaccharide aufgespalten werden. Säuglinge und Kinder besitzen dazu in der Regel das Milchzucker spaltende Enzym Lactase. Vielen Erwachsenen fehlt dieses Enzym jedoch. Lactasemangel ist eine Erbkrankheit, welche erst im Jugend- oder Erwachsenenalter ausbricht. Bei den menschlichen Populationen ist Lactasemangel unterschiedlich ausgeprägt. In Dänemark betrifft es beispielsweise 3% der Bevölkerung, in Thahiti sind es 97 %.
Ohne das aufspaltende Enzym Lactase sammelt sich Lactose im Dünndarm an. Lactose wirkt osmotisch und führt schließlich dazu, dass Flüssigkeit in den Darm eindringt. Als Symptome für die Lactose-Unverträglichkeit treten bei den Betroffenen ein aufgetriebener Bauch, Schmerzen und wäßrige Durchfälle auf.
Heute wird Lactose freie Milch angeboten, der bereits in der Molkerei Lactase zugefügt wird.
Der Begriff Kohlenhydrat-Malabsorption bezeichnet allgemein angeborene oder erworbene Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels im menschlichen Körper. Mögliche Beeinträchtigungen sind:
Glucose-Galactose-Malabsorption: Angeborener Defekt im Transportsystem der Darmschleimhaut für die beiden Kohlenhydrate; Glucose und Galactose können nicht resorbiert werden. Eine Glucose- und Galactose-freie Ernährung ist notwendig. Die Kohlenhydratzufuhr wird ersetzt in Form von Fructose und Polyfructosan Inulin.
Disaccharid-Malabsorption:
- genetisch bedingte Saccharose-Intoleranz beruht auf einem Mangel an Saccharase; Saccharose kann nicht gespalten werden, was zu Durchfall beim Verzehr von Obst führt;
- Maltose-Intoleranz durch Mangel an Maltase;
- Lactose-Intoleranz
Stärke-Intoleranz: Verdauung von Stärke ist bei Säuglingen gestört und beruht auf dem Fehlen von Amylasen in den ersten Lebenswochen.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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