- Lexikon
- Biologie Abitur
- 4 Steuerung, Regelung, Informationsverarbeitung
- 4.5 Hormone
- 4.5.2 Nerven- und Hormonsystem wirken zusammen
- Kopplung von Nervensystem und Hormonsystem
Strukturelle Beziehungen zwischen Nerven- und endokrinem System bestehen durch die anatomisch enge Verbindung. Außerdem bestehen viele Hormondrüsen aus Nervengewebe (Teile des Hypothalamus und der Neurohypophyse (Hypophysenhinterlappen) und Teile des Insektengehirns) oder haben sich in der Evolution aus Nervengewebe entwickelt (z. B. Nebennierenmark).
Chemische Beziehungen sind daran zu erkennen, dass Hormone auch als Signalmoleküle im Nervensystem verwendet werden (z. B. Adrenalin). Funktionelle Beziehungen werden in dem Zusammenwirken neuronaler und hormoneller Kontrollmechanismen in vielen physiologischen Prozessen, z. B. bei der Kontrolle der Schilddrüsenfunktion und bei der Beeinflussung des Verhaltens deutlich. Dabei kommt der Verbindung zwischen Nervensystem und Adenohypophyse (Hypophysenvorderlappen) und der Bildung von effektorischen Hormonen und glandotropen Hormonen durch die Adenohypophyse eine entscheidende Bedeutung zu.
Während die effektorischen Hormone (wie z. B. Prolactin) direkt auf die Erfolgsorgane wirken, die Reaktion also selbst auslösen, steuern die glandotropen Hormone (z. B. Thyreotropin) die Hormonproduktion der peripheren Körperdrüsen.
Wichtige endokrine Drüsen der Wirbeltiere sind Adeno-
hypophyse, Neurohypophyse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Pankreas, Nebennierenmark, Nebennierenrinde, Hoden, Ovarien (Eierstöcke), Zirbeldrüse und Thymus.
Die Funktion der Adenohypophyse wird über Releasing- (stimulierende) Hormone oder Inhibiting- (hemmende) Hormone reguliert.
Diese Hormone werden im Hypothalamus gebildet und über ein Pfortadersystem zur Adenohypophyse transportiert. Eine anatomische und funktionelle Verbindung von Nerven- und Hormonsystem besteht auch bei Wirbellosen.
Hormone der Adenohypophyse sind Prolactin (PRL), Wachstumshormon (GH), Follikelstimulierendes Hormon (FSH), Luteinisierendes Hormon, Thyreotropin (TSH) und Adrenocorticotropes Hormon (ACTH).
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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