Damit eine Zelle am Leben erhalten wird, müssen täglich Tausende von chemischen Reaktionen mit hoher Geschwindigkeit ablaufen. Deshalb besitzt jede Zelle biologische Katalysatoren, die diese Reaktionen millionenfach beschleunigen. Enzyme sind Proteine, die eine spezifische dreidimensionale Struktur besitzen und als Biokatalysatoren wirken. Sie lassen eine Reaktion durch Absenken der Aktivierungenergie schneller ablaufen, nehmen als typische Katalysatoren jedoch nicht selbst an der Reaktion teil.
Enzyme können nach ihrem Vorkommen in der Natur (tierisch, pflanzlich, mikrobiell), nach ihrer Stoffwechselfunktion (z. B. Verdauung, Blutgerinnung), nach ihren funktionellen Gruppen (z. B. Serin, SH) oder nach ihren physikalischen Eigenschaften eingeteilt werden. Seit 1961 gibt es eine einheitliche Nomenklatur für die Benennung der Enzyme. Man hat festgelegt, dass die Bezeichnungen aller Enzyme mit der Silbe -ase enden. Die Benennung erfolgt entweder nach dem Substrat, das gespalten wird, oder nach dem Reaktionstyp. Im Unterricht hat es sich bewährt, die Gruppenbezeichnung der Enzyme anzugeben, die von den Substraten abgeleitet werden. So bezeichnet man z. B. alle Enzyme, die Proteine spalten, als Proteasen.
Enzymgruppe | Substrate |
Proteasen (z. B. Pepsin) | Proteine |
Lipasen | Lipide |
Amylasen (z. B. Ptyalin) | Stärke |
Zellulasen | Zellulose |
In der internationalen Klassifikation werden die Enzyme in sechs Gruppen eingeteilt. Die Gruppen geben die Art der katalytischen Reaktion an.
Proteasen spalten Proteine. Diese sind in tierischen Eiweißen vorhanden.
Proteine werden von Proteasen abgebaut.
Klassenname | Art der Reaktion |
Oxireduktasen | Redoxreaktionen, Oxidation, Dehydrierung |
Transferasen | Übertragung funktioneller Gruppen, z. B. Kinasen (Phosphatübertragung) |
Hydrolasen | Hydrolytische Reaktionen |
Lyasen | Additionen, Eliminierungen |
Isomerasen | Isomerisierungen |
Ligasen | ATP-Spaltung |
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