Fortpflanzung und Entwicklung Säugetiere

Fortpflanzung und Entwicklung

Wenn die Paarungszeit begonnen hat, setzt beispielsweise bei Katzen der große „Katzenjammer“ ein. Mehrere Kater werben um die Katze mit eigenartigem Gesang. Manchmal klingt das so, als würde ein kleines Kind weinen. Die Katze selbst führt mit ihrem Körper rollende Bewegungen aus.

Und auch im Wald kann man im Herbst beobachten, wie Hirsche um ein Weibchen kämpfen.

Die männlichen Feldhasen führen in ihrer Werbung um das Weibchen regelrechte „Boxkämpfe“ aus, indem sie sich aufrecht stehend mit den Vorderbeinen schlagen.

Über weite Entfernungen wird vom männlichen Hund ein Duft wahrgenommen, den die Hündin in der Zeit der Paarung abgibt. Der Hund wird sehr unruhig. Er überwindet so manches Hindernis, sei es den Maschendraht des Hundezwingers oder den Grundstückszaun, um zur Hündin zu gelangen.

Fortpflanzungsorgane der Säugetiere

Männchen und Weibchen der Säugetiere unterscheiden sich in den Fortpflanzungsorganen.

Bei der Paarung (Begattung) werden männliche Samenzellen mit dem Glied des Männchens in die Scheide des Weibchens übertragen. Dabei dringt das männliche Glied in die Scheide ein. In der Scheide bewegen sich die Samenzellen über die Gebärmutter in die Eileiter. Die Eizelle des Weibchens gelangt von dem Eierstock in den Eileiter und trifft dort auf die Samenzellen. Dabei verschmelzen eine Samenzelle und eine Eizelle miteinander. Es findet die Befruchtung statt. Sie wird innere Befruchtung genannt.

Nach der Befruchtung wandert die befruchtete Eizelle (oder auch mehrere) in die Gebärmutter. Aus jeder befruchteten Eizelle entwickelt sich ein Embryo (Keimling). Die Embryonen sind über die Gebärmutterschleimhaut mit dem Muttertier verbunden und erhalten von ihm Sauerstoff und Nährstoffe. Dadurch können die Keimlinge wachsen und sich entwickeln. Dabei liegen sie geschützt im Mutterleib. Wenn alle Organe entwickelt sind und der Keimling eine bestimmte Größe hat, setzt die Geburt ein. Die Muskulatur der Gebärmutter presst die Jungen über die Scheide nach außen.

Nachgeburtliche Entwicklung

Nach der Geburt kann man ein typisch angeborenes Verhalten der Jungen beobachten.
Die weiblichen Säugetiere besitzen nämlich Milchdrüsen, die nach außen in Zitzen münden. Die Jungen suchen die Zitzen der Mutter. In den Zitzen befindet sich die Milch, die in den ersten Wochen die Nahrung der jungen Säugetiere ist.
Aus diesen Zitzen saugen die Jungen die Milch. Nach der Geburt werden die Jungen von der Mutter gesäugt. Sie sind Säugetiere.

Die Entwicklung der Jungen im Inneren der Mutter läuft bei den meisten Säugetieren in gleicher Weise ab. Die Entwicklungsdauer ist aber bei den einzelnen Säugetieren verschieden lang. Deshalb sind die jungen Säugetiere zur Zeit der Geburt auch unterschiedlich weit entwickelt.

Die Jungen von Igel, Wüstenrennmaus, Kaninchen, Hamster und Eichhörnchen beispielsweise sind nach der Geburt blind, nackt und hilflos. Sie sind Nesthocker. Diese Jungtiere werden von ihren Eltern noch eine längere Zeit betreut.

Das Nest, das die Elterntiere vor der Geburt bauen, befindet sich an einem sicheren Ort. Dort entwickeln sich nun die Jungtiere. Die einzige Nahrung in dieser Zeit ist die Milch der Mutter. Nach einigen Wochen ist das Fell voll entwickelt. Sie können sehen und sich gut fortbewegen. Das Nest wird verlassen. Nesthocker sind auch Katzen, Hunde und Mäuse.

Die Jungen der Schweine, Pferde, Schafe, Rinder, Antilopen und Rehe dagegen können bereits wenige Augenblicke nach der Geburt laufen und sich in ihrer Umgebung orientieren. Ihr Fell ist voll entwickelt. Sie sind Nestflüchter. Sie finden ohne Probleme die Zitzen der Mutter und beginnen zu saugen. Wenn die Bewegungen der Jungen auch zu Anfang etwas holprig aussehen, so sind sie aber bald schon in der Lage, ihren Müttern über große Strecken zu folgen.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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