Proteide

Proteine
Proteine sind einfache Eiweiße. Ihre Makromoleküle bestehen aus vielen Aminosäureresten, häufig über 100. Diese sind in einer besonderen räumlichen Struktur angeordnet.

Proteide
Komplizierter gebaute Eiweiße enthalten neben dem Proteinanteil noch einen Nichtprotein-Anteil. Solche Verbindungen bezeichnet man als Proteide. Man unterscheidet:

  • Metallproteide (enthalten Metall-Ionen),
  • Phosphoproteide (enthalten Phosphorsäure),
  • Nukleoproteide (enthalten Nucleinsäure),
  • Chromoproteide (enthalten eine Farbstoffkomponente),
  • Glycoproteide (enthalten einen Zuckeranteil) und
  • Lipoproteide (enthalten einen Lipidanteil)

Einen scharfen Trennstrich zwischen Proteinen und Proteiden zu ziehen ist schwer, denn bestimmte Proteine absorbieren beispielsweise Metalle oder bauen diese sie in ihre Struktur ein.
Proteide hingegen können einen Metallanteil in der Struktur aufweisen.

Beispiele für Proteide
Zu den Proteiden gehören so bekannte Stoffe, wie das Casein (als Milcheiweiß in Milch und Milchprodukten), Nucleoproteide (beiteiligt an Zellteilung und Vererbung), Chlorophyll (Pflanzenfarbstoff, der die Fotosynthese ermöglicht), Myoglobin (roter Farbstoff der Muskulatur, der bei der Sauerstoffversorgung des Muskels eine wichtige Rolle spielt) und nicht zuletzt Hämoglobin.

Viele Enzyme gehören zu den Proteiden. Sind ihre nichtproteinartigen Anteile sehr fest mit dem Proteinanteil verbunden, bezeichnet man diese als prosthetische Gruppe.

Hämoglobin - ein Beispiel für ein Proteid

Das Hämoglobin (Hb) ist der rote Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen, den Erythrozyten. Mithilfe dieser Verbindung erfolgt der Sauerstoff- und ein Teil des Kohlenstoffdioxidtransports in den roten Blutkörperchen.

Oft wird Hämoglobin als Beispiel für ein Eiweiß angeführt, das eine Quartärstruktur aufweist, weil es sich aus mehreren Untereinheiten zusammensetzt.

Genau genau genommen handelt es sich aber um ein Proteid. Es ist ein Komplex aus kugeligem Protein (Globin) und Hämgruppen., Komplexverbindungen. Demnach ist Hämoglobin auch eine Komplexverbindung.

Jede dieser prosthetischen Häm- Gruppen besitzt im Zentrum ein zweiwertiges Eisen-Ion, das den Sauerstoff binden kann.
Globin ist ein Aggregat aus vier Peptidketten, die strukturiert sind. Diese bilden die Untereinheiten des Hämoglobins. Jede dieser Untereinheiten enthält eine Hämgruppe. Jeweils zwei der vier Untereinheiten sind identisch.

Die Peptidketten sind z.B. durch Wasserstoffbrückenbindungen aneinander gebunden.

Hämoglobin ist eines der Proteide, dessen Raumstruktur mittels Röntgenstrukturanalyse vollständig bestimmt wurde.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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