Methanol (früher Karbinol) ist der einfachste Vertreter der Substanzklasse der Alkohole (Methylalkohol, ) und enthält eine Hydroxylgruppe als funktionelle Gruppe.
Entdeckt wurde Methanol bei der Holzdestillation, d. h. beim Erhitzen von Holz unter Luftausschluss, wo er u. a. als Zersetzungsprodukt entsteht. Methanol wurde deshalb zuerest auch Holzgeist oder auch Holzalkohol genannt. Später erst setzte sich der systematische Name durch.
Methanol ist eine leicht bewegliche, brennbare, farblose Flüssigkeit mit charakteristischem Geruch.
Schmelztemperatur (°C) | Siedetemperatur (°C) | Dichte, 25 °C (g/cm3) | Mischbarkeit |
-98 | 64,5 | 0,787 | vollständig mit: Wasser, Ethanol, Ether |
Ähnlich wie Wasser kann Methanol über die OH-Gruppe Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden und auch durch seinen Dipolcharakter Ionen gut solvatisieren. Daher sind auch verschiedene Salze wie Calciumchlorid, Ammoniumchlorid, Ammoniumnitrat, Kupfersulfat und Natriumchlorid gut in Methanol löslich.
Methanol verbrennt mit einer bläulichen, kaum rußenden Flamme zu Kohlenstoffdioxid und Wasser.
Im Unterschied zu Ethanol wirkt Methanol schon bei der Aufnahme von wenigen Millilitern über den Magen stark giftig. Das Einatmen der Dämpfe ist weniger kritisch. Methanol schädigt die Leber und andere Organe. Die hohe Giftigkeit ist durch die Oxidation zu Formaldehyd und Ameisensäure im Körper bedingt. Diese werden nur sehr langsam ausgeschieden, sind aber ihrerseits noch giftiger als Methanol. Weiterhin führt der Genuß von Methanol zur Erblindung, da der Sehnerv geschädigt wird.
Modell des Methanol-Moleküls (grau: Kohlenstoff, blau: Sauerstoff, weiß: Wasserstoff)
Methanol wird aus einem Gasgemisch von Wasserstoff mit Kohlenstoffmonooxid und/oder Kohlenstoffdioxid hergestellt. Es gibt verschiedene Verfahren, die sich in der Art des Metalloxid-Katalysators sowie in Druck- und Temperaturbedingungen unterscheiden. Weltweit wurden 2007 etwa 35 Mio. t des Alkohols hergestellt.
Durch katalytische Oxidation kann man Methanol zu Methanal bzw. Ameisensäure umsetzen, zwei wichtige Folgeprodukte. Weitere Folgeprodukte sind Methylamin sowie die Methylhalogenide.
Methanol wird auch als Lösungsmittel für Harze, Farben und Lacke verwendet, des Weiteren als Extraktionsmittel z. B. in der Erdölverarbeitung.
Methanol wird ferner ein großes Potential als künftiger Treibstoff für Autos sowie als Brennstoff in elektrochemischen Brennstoffzellen eingeräumt.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
Ein Angebot von