- Lexikon
- Politik/Wirtschaft
- 4 Gesellschaft im Wandel
- 4.5 Gesellschaftspolitik
- 4.5.1 Sozialpolitik
- Sozialrecht und Sozialpolitik in Deutschland
Die Sozialpolitik erhielt starke Impulse aus
Sozialpolitik umfasst die Maßnahmen
die allen Mitgliedern der Gesellschaft Schutz und Sicherung gegen Not- und Mangellagen gewährleisten.
Sozialpolitik bildet eine Voraussetzung für die Entfaltung des Einzelnen. In ihrem Mittelpunkt steht die soziale Sicherheit der Erwerbstätigen und ihrer Angehörigen in Form vorgeschriebener Mitgliedschaften in Sozialversicherungen.
Die Ausgaben der Versicherungen werden aus den Beiträgen und staatlichen Zuschüssen finanziert (Umlagefinanzierung im „Generationenvertrag“). Die Beiträge teilen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber, ausgenommen
Das Maß der Sicherung wird politisch entschieden. Das betrifft die Einrichtung
Ein wichtiger Teil der Sozialgesetze ist im Sozialgesetzbuch zusammengefasst. Daraus ergibt sich das Sozialrecht (Bild 1), auf das in Deutschland jeder Bürger Anspruch hat.
Die Sozialpolitik folgt zwei grundlegenden Zielen:
soziale Sicherheit |
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soziale Gerechtigkeit |
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Träger der sozialpolitischen Maßnahmen sind
Typisch für Deutschland ist die starke Stellung der Sozial- bzw. Wohlfahrtsverbände, wie
Sie sind privatrechtlich und in Selbstverwaltung organisiert und genießen einen gesetzlich begründeten Vorrang vor öffentlichen sozialpolitischen Maßnahmen.
Gesellschaftliche und soziale Konflikte werden vorzugsweise durch sozialpolitische Maßnahmen zugunsten der jeweils betroffenen Individuen, Familien oder Gruppen geregelt. Sozialpolitische Einsatzkriterien bestimmen dabei, wie etwas nicht sein soll (negative Kriterien).
So führt die Verwahrlosung von Kindern z. B. zur Kinderfürsorge mit Beratung, zur Bevormundung bis zur zwangsmäßigen Trennung von Kind und Eltern.
Der soziale Frieden in der Gesellschaft wird im starken Maße durch Sozialpolitik gewährleistet. Sie ist Teil der Wohlfahrtsentwicklung. Wohlfahrt entsteht für die Gesellschaftsmitglieder aus dem Angebot dreier Versorgungssysteme:
In Deutschland besteht deshalb Wohlfahrtspluralismus, dessen Wahlmöglichkeiten für die Gesellschaftsmitglieder allerdings durch die starke Verbandsmacht der Wohlfahrtsverbände erheblich eingeschränkt sind.
Sozialrecht in der Bundesrepublik Deutschland
Die Sozialpolitik in der Nachkriegszeit war bestrebt, jene durch ein „soziales Netz“ aufzufangen, die in der Wettbewerbswirtschaft nicht zum Erfolg gelangten.
Sozialpolitik wurde als ergänzendes Element der Sozialen Marktwirtschaft verstanden. Die Bindung an den Arbeits- und Wirtschaftsprozess lockerte sich in den 1970er-Jahren zu Gunsten des sozialpolitischen Ziels der Einkommensangleichung mittels Umverteilung. Dem dienten die Leistungsverbesserungen der Rentenreformen von 1972, 1992 und 1999.
Einkommensumverteilungen finden statt über
Die Ausweitung der sozialpolitischen Leistungen hin zur Beschäftigungs-, Familien-, Randgruppen-, Wohn- und Vermögenspolitik ist begleitet von einem ungewöhnlichem Anstieg der finanziellen Aufwendungen. Diese schlagen sich in
Die seit 1949 stabile soziale, ökonomische und politische Entwicklung führte dazu, von einem Modell Deutschland zu sprechen und es auch den europäischen Nachbarn zu empfehlen. Den Ausdruck „Modell Deutschland“ verwandte erstmals die SPD im Wahlkampf 1976.
Das Modell Deutschland verbindet
Sozialabgaben/Sozialleistungsquote in Deutschland
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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