- Lexikon
- Englisch
- 1 Lern- und Arbeitstechniken im Englischunterricht
- 1.2 Hör- und Leseverstehen
- 1.2.2 Was ist Leseverstehen?
- Notizen, Sprechfertigkeit
Zunächst sollte man sich einen Partner zum Üben suchen. Natürlich kann man das Notizenmachen auch allein erlernen, es ist aber besser jemanden zu haben, der dasselbe Problem hat und mit dem man zusammen das Ergebnis kontrollieren kann.
Weiterhin braucht man einen Textmarker und Haftnotizblätter. Diese klebt man links oder rechts neben den zu lesenden Text, sodass man eine Spalte Platz für Notizen hat. Allerdings sollte man nicht zuviel Platz lassen, damit nicht der halbe Text notiert und danach abgelesen wird.
Zuerst suchen sich beide Partner den selben Text. Zu Anfang sollte man darauf achten, dass es sich um kurze Texte handelt, die überschaubar sind. Nun lesen beide Partner den Text zum ersten Mal. Jetzt werden noch keine Notizen gemacht, sondern nur Wörter im Text markiert. Wichtig ist, dass nur so wenige Wörter wie möglich markiert werden, am besten nur eins pro Satz. Beim anschließenden zweiten Lesen wird dann überprüft, welches Wort jeweils neben dem Satz auf dem Haftnotizzettel notiert werden sollte. Es kann auch ein textfremdes Wort notiert werden, wenn es den Inhalt des Satzes besser zusammenfasst. Anschließend machen die beiden Partner einen Notizvergleich und tauschen sich darüber aus, warum sie gerade ein bestimmtes Wort gewählt haben. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn häufig verschiedene Wörter notiert wurden.
Nun lesen die beiden Partner verschiedene Texte. Wenn möglich, sollte es jedoch in beiden um dasselbe Thema geben, sodass sich die Informationen gegenseitig ergänzen. Oft bieten Lehrbücher solche Texte an, oder man kann den Lehrer um Rat fragen.
Die Partner durchlaufen auch dieses Mal die zwei Lesephasen. Im Anschluss erzählen sie sich gegenseitig mit Hilfe der Notizen den Inhalt des gelesenen Textes. Am besten ist es, wenn der jeweils andere sich wiederum das Verstandene notiert. Außerdem kann er sich sprachliche Fehler notieren, die ihm aufgefallen sind. Jetzt gibt es zwei weitere Möglichkeiten:
Bevor man sich nun an längere, komplexere Texte heranwagt, sollte man diese Form des Notizen-Machens und der Informationswiedergabe mehrmals geübt haben.
Falls man vorhat, die Übung allein durchzuführen sollte man sich selbst kontrollieren. Dies gelingt am besten, indem man anhand der Notizen neue, kurze Texte verfasst und diese dann mit den Originalen vergleicht. Stimmen die Informationen in etwa überein, hat man die richtigen Wörter notiert.
Oft bemerkt man während der Wiedergabe eines Textinhaltes, dass viele Informationen nicht so wichtig sind, oder dass man den Inhalt auch anders strukturieren kann. Das ist besonders bei längeren Texten der Fall. Oft geht es hier auch um mehrere Themenkomplexe.
Bei längeren Texten geht man also wie folgt vor: Zuerst wird wieder gelesen, markiert und ein Wort pro Satz notiert. Dann nimmt man sich ein Extra-Blatt und notiert dort in großen Abständen als Überschriften die thematischen Aspekte.
Handelt es sich z. B. um einen Text über London, könnten folgende Themen vorkommen: history, sightseeing, royal family, population, crime, etc. Man entscheidet nun, ob man sich auf ein Thema oder mehrere Themen konzentrieren möchte und schreibt dann jeweils zu den Überschriften die Notizen. Manchmal geht es in Texten vielleicht auch um verschiedene Personen und man konzentriert seine Informationswiedergabe auf eine von ihnen. Oder der Text schildert ein Problem und verschiedene Lösungsansätze. Dann kann man die verschiedenen Meinungen gegenüberstellen. Sind die relevanten Informationen aufgeschrieben, werden sie nummeriert, sodass man weiß, wann welche Information im Bericht auftauchen soll. Ist die Umstrukturierung abgeschlossen, wird die Information wiederum an den Partner weitergegeben und die Kontrolle läuft wie oben beschrieben.
Wenn man in einer Sprache spricht, die man nicht sehr gut beherrscht, versucht man oft, die Informationsweitergabe so kurz wie möglich zu machen. Das scheint zwar auf den ersten Blick leichter, führt aber auf der anderen Seite auch zu einer gewissen Verkrampfung: Jede Information, die man gibt, ist wichtig. So ist man beim Reden zu sehr darum bemüht, dass sie auch gut ankommt. Die Informationsweitergabe wird zum 60-Meter-Lauf. Bloß so schnell wie möglich ins Ziel! Besser ist es, wenn man seinem Bericht sprachlich einfache, ausschmückende Elemente zufügt. Das ist zum einen interessanter für den Zuhörer und zum anderen kann sich auch der Informant entspannen, weil nicht jeder Satz, den er sagt, so bedeutungsvoll ist. Hier einige Tipps, wie man seinen Berichten etwas Würze geben kann:
Die einzelnen ausschmückende Elemente werden ebenfalls an den Stellen auf dem Blatt notiert, an denen sie in den Bericht eingeflochten werden sollen. Auch hierfür ist es wieder wichtig, dass nur einzelne Wörter notiert werden. Besonders die Ausschmückung des Berichtes mag auf den ersten Blick sehr schwierig erscheinen. Deshalb sollte man sich vielleicht zu Beginn auf eine Variante konzentrieren und sein Repertoire von Mal zu Mal langsam erweitern.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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