AL-CHWARIZMIS führte die indische Ziffernschreibweise und damit das dekadische Positionssystem in den arabischen Kulturkreis ein und beschrieb diese in seinem Lehrbuch „Hisab al'schabr wal mukábala“ (Das Buch vom Hinüberschaffen und vom Zusammenfassen), welches 820 erschien. Dieses Buch wurde im 12. Jahrhundert in Spanien durch ROBERT VON CHESTER übersetzt und von da aus traten die sogenannten arabischen Ziffern (die eigentlich in Indien erfunden worden sind) ihren Siegeszug in ganz Europa an.
Im erwähnten Buch findet man vor allem die Gesamtheit der Regeln zum formalen Lösen von Gleichungen. Diese Regeln (Handlungsvorschriften) bildeten lange Zeit die Grundlage für die Gleichungslehre – und für Handlungsvorschriften wurde der Begriff „Algorithmus“ aus dem Namen von AL-CHWARIZMI abgeleitet.
„Dixit Algoritmi ... “ (So sagt Al-Chwarizmi ...), war ein geflügeltes Wort unter Rechenmeistern im Mittelalter, um die Korrektheit einer Rechnung zu unterstreichen.
Aus dem Namen des Buches „Hisab al'schabr wal mukábala“ leitet sich auch der Begriff Algebra für die Lehre von den Lösungsmethoden algebraischer Gleichungen ab.
Der Algorithmusbegriff spielt in der Informatik eine herausragende Rolle, denn Grundlage für die Entwicklung und Nutzung informationsverarbeitender Technik sind Algorithmen. Für den „Hausgebrauch“ reicht der auf AL-CHWARIZMI basierende Begriff völlig aus: Ein Algorithmus ist eine Verarbeitungsvorschrift, die aus einer endlichen Folge von eindeutig ausführbaren Anweisungen besteht, mit der man eine Vielzahl gleichartiger Aufgaben lösen kann.