- Lexikon
- Physik Abitur
- 2 Mechanik
- 2.9 Statik und Dynamik von Flüssigkeiten und Gasen
- 2.9.1 Hydro- und Aerostatik
- Blutdruck und Blutdruckmessung
Der Mensch besitzt, wie auch alle Säugetiere, ein geschlossenes Blutgefäßsystem, zu dem das Herz, die Arterien, die Venen und die Kapillaren gehören (Bild 1). In diesem Röhrensystem bewegt sich das Blut durch den Körper und erreicht alle Organe. Das Herz pumpt dabei sauerstoffreiches Blut aus der Lunge in die Arterien. Über die Arterien erreicht das Blut alle Körperteile und versorgt sie mit dem notwendigen Sauerstoff sowie mit Nährstoffen.
Das sauerstoffarme Blut gelangt über die Venen zurück zum Herzen und von dort wieder zur Lunge. Die Kapillaren ermöglichen im Körperkreislauf den Stoffaustausch zwischen Blut und Zellen und im Lungenkreislauf den Stoffaustausch zwischen Blut und Lungenbläschen.
Blutgefäßsystem des Menschen: Alle Blutgefäße bilden ein geschlossenes Röhrensystem. In ihm bewegt sich, angetrieben vom Herzen, das Blut und erreicht alle Organe.
Angetrieben wird das Blut durch das Herz (Bild 2), das wie eine Pumpe wirkt. Krankhafte Veränderungen zeigen sich u.a. beim Blutdruck, insbesondere in Form von Bluthochdruck.
Der Blutstrom in den Gefäßen übt auf die elastischen Gefäßwände einen Druck aus. Dieser Druck, mit dem das Blut gegen die Gefäßwände drückt, wird als Blutdruck bezeichnet. Dabei wird zwischen dem systolischen und dem diastolischen Druck unterschieden.
Systolischer Druck ist der Druck während der Kontraktion des Herzens. Es ist der höhere Wert, der Auskunft über die Leistung des Herzens gibt.
Diastolischer Druck ist der Druck während der Erschlaffung der Herzmuskulatur. Es ist der niedrigere Wert.
Das Herz ist die Pumpe für das Blut im Blutkreislauf. Das Pumpen des Blutes erfolgt durch rhythmisches Zusammenziehen des Herzmuskels.
Gemessen wird der Blutdruck mithilfe von Blutdruckmessgeräten, die sehr unterschiedlich gebaut sein können (Bilder 3 und 4). Zur Messung wird eine Druckmanschette um den Oberarm oder um das Handgelenk gelegt und der Druck gemessen. Dabei ist zu beachten: Während der Messung sollte sich die Manschette in Herzhöhe befinden. Wird das nicht berücksichtigt, dann treten erhebliche Messfehler auf. Messfehler treten auch durch Bewegungen während des Messens, Husten, Sprechen usw. auf.
Angegeben werden die Werte für den systolischen und den diastolischen Druck meist in der Einheit Torr, benannt nach dem italienischen Naturwissenschaftler EVANGELISTA TORRICELLI (1608-1647). Ein Torr entspricht dem Druck von 1 mm Quecksilbersäule. Häufig wird diese Einheit auch weggelassen.
Die Messung des Blutdruckes erfolgt meist am Arm mithilfe eines Blutdruckmessgerätes.
Ein Wert von 120/80 bedeutet dann: Der systolische Wert beträgt 120 Torr (das sind 16 kPa), der diastolische Wert 80 Torr (11 kPa). Der genannte Wert liegt im normalen Bereich. Einen bestimmten Normwert für den Blutdruck gibt es nicht. Wenn der Blutdruck aber auch bei geringer Belastung ständig über 140/90 liegt, sollte ein Arzt konsultiert werden. Bluthochdruck kann Anzeichen für eine Erkrankung sein. Auf jeden Fall müssen die Ursachen untersucht und auch Bluthochdruck selbst behandelt werden, da bei einer Nichtbehandlung schwerwiegende Spätfolgen auftreten können.
Automatisches Gerät zur Blutdruckmessung am Handgelenk. Angezeigt werden die beiden Blutdruckwerte in Torr oder mm Hg.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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