Im Gegensatz zu anderen Sprachen ist im heutigen Deutsch die Großschreibung nicht nur auf Namen und Satzanfänge beschränkt. In der deutschen Sprache entwickelte sich die Großschreibung, um Wörter von speziellen Gruppen und den Anfang von Texteinheiten zu kennzeichnen und für den Leser hervorzuheben. So wird die Großschreibung zur Kennzeichnung von
Überschriften, Titeln von Werken und dergleichen,
Satzanfängen,
Substantiven und Substantivierungen,
Eigennamen mit nicht substantivischen Bestandteilen,
bestimmten festen Verbindungen mit nicht substantivischen Bestandteilen,
Anredepronomen und Anreden
verwendet. Die Entwicklung und die Tradition der deutschen Rechtschreibung haben sich so herausgebildet, dass es notwendig ist, neben den Regeln für die Großschreibung auch Regeln für die Kleinschreibung aufzustellen. Trotzdem ergeben sich gelegentlich Schwierigkeiten, die auch durch Regeln nicht völlig behoben werden können.
Eine häufig auftretende Fehlerquelle besteht in der Schreibung der Tageszeiten.
Eine Übung soll helfen, mehr Sicherheit zu erlangen.
Wochentage und Tageszeiten Regeln:
Tageszeiten werden großgeschrieben. Ich treffe dich am Abend.
Enden die Tageszeiten auf „-s“, werden sie kleingeschrieben. Ich treffe dich abends.
Unbestimmter Wochentag: klein, Tageszeit: groß. Ich treffe dich heute Abend.
Bestimmter Wochentag + Tageszeit, zusammen und groß: Ich treffe dich Mittwochabend.
Bestimmter Wochentag + Tageszeit auf „-s“, zusammen und klein: Ich treffe dich mittwochabends.
Beachte: Die Bezeichnung „morgen“ kann sich außer auf die Tageszeit auch auf den nächsten Tag beziehen und wird dann kleingeschrieben (wie auch: heute, gestern usw.).
Eine zweiteÜbung soll helfen zu erkennen, wann die SubstantiveAngst, Bange, Leid, Pleite, Schuld groß- und wann die gleichlautenden Adjektive kleingeschrieben werden und wie Superlative geschrieben werden.
Regeln:
1. Die Substantive „Angst“, „Bange“, „Gram“, „Leid“, „Pleite“, „Schuld“ werden nur in Verbindung mit den Verben „sein“ und „werden“ kleingeschrieben, sie sind dann nicht mehr artikelfähig.
Ich bin es leid.
Er trägt (großes) Leid.
Ich bin schuld
Du hast (die) Schuld.
2. Können Superlative mit „wie?“ erfragt werden, sind sie kleinzuschreiben.
Er ist am besten.
Wie ist er? Am besten
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